Als politischer Begriff bezeichnet Reaktion (Reaktionär) einerseits den
„Versuch, überholte gesellschaftliche Verhältnisse gegen
Änderungsabsichten zu verteidigen“ und andererseits die „Gesamtheit der
fortschrittsfeindlichen politischen Kräfte“.
Wikipedia
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http://www.miniszterelnok.hu/viktor-orbans-rede-auf-der-internationalen-konferenz-uber-die-christenverfolgung/
Viktor Orbáns Rede auf der internationalen Konferenz über die Christenverfolgung
Sehr geehrte Eminenzen und Exzellenzen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Brüder!
Ich begrüße Sie herzlich. Die Aufgabe ist mir gestellt worden. Nach
Bischöfen, ja nach Kardinälen, ja nach einem Patriarchen zu Ihnen zu
sprechen ist eine schöne Aufgabe.
Hinzu kommt noch, dass ich von einem
der vor mir sprechenden Bischöfe, der sogar meiner Gemeinschaft
vorsteht, einmal ein Büchlein mit dem Titel bekommen habe: „Mini Praxis
Pietatis.”
Darin steht über die Rede: „Rede. Wenn möglich: nichts. Wenn
es sein muss: nicht ins Einzelne gehen, nicht sich beschweren, nicht
sich beklagen, nicht prahlen.” Sie sehen, christliche Redner dieser Art
haben es nicht leicht. Ich werde also nicht ins Einzelne gehen, ich
werde mich also nicht beschweren und ich werde nicht prahlen. Auf
Grund
des Buches kann ich heute über eine einzige Sache sprechen: Warum tut
Ungarn, noch genauer warum macht die ungarische Regierung das, was sie
tut, und warum setzt sich gerade Ungarn für die verfolgten Christen ein?
Auf diese Frage suche ich die Antwort.
Liebe Gäste!
Die meisten der ungarischen Stämme, mehrere hunderttausend Menschen
kamen vor 1.100 Jahren hier an, und haben sich hier ihr Leben
eingerichtet. Nicht wir waren die ersten, vor uns waren schon zahlreiche
Völker hierher gekommen und verschwunden, ausgestorben oder
weitergegangen.
Die Ungarn sind bis auf den heutigen Tag neugierig,
warum uns nicht dieses Schicksal ereilt hat. Warum sind wir, Ungarn,
nicht verschwunden? Warum sind wir, Ungarn, erhalten geblieben? Dabei
sind wir anderer Art, um uns finden wir Germanen und Slawen, und wir
gehören zu keinen von ihnen. Wir sind auch kulturell fremd, unsere
Sprache ist einzigartig, in dieser Gegend ohne Verwandte, unsere Lieder,
unsere Literatur und unsere Tänze sind nur für uns charakteristisch.
Die anerkannteste Antwort lautet, unsere soldatischen Tugenden und
unsere unbestreitbare Lebenskraft hätten zum Überleben nicht gereicht.
Laut der anerkanntesten Antwort war das Schlüsselmoment unseres
Erhaltenbleibens die Aufnahme des christlichen Glaubens. Es gibt
Meinungen, die dies in erster Linie als ein diplomatisches Bravourstück,
als eine staatsorganisierende Leistung ansehen – dies geschah vor
tausend Jahren –, und das war es auch.
Doch darüber hinaus oder eher all
dem vorausgehend war dies auch eine seelische Wiedergeburt und
tatsächliche Buße. Eine eigentümliche Variante der christlichen
seelischen Einstellung und der eigentümlichen ungarischen christlichen
Staatsordnung wurde hier vor tausend Jahren geboren. In den vergangenen
tausend Jahren haben wir zwar diesen Weg manchmal verlassen, aber am
Ende haben wir immer zurückgefunden. Deshalb sagt die ungarische
Verfassung: „Wir anerkennen die die Nation erhaltende Kraft des
Christentums.” Das ungarische Volk und die ungarische Regierung glauben
also daran, dass das Christentum das Erhaltenbleiben der Völker und der
Nationen auf die Weise unterstützen kann, wie das mit uns geschehen ist.
Liebe Gäste!
Unser erster christlicher König war mehr als ein herausragender
Herrscher, er war auch ein Seher.
Er hat ein Buch geschrieben, eine
Wegweisung, einen seelischen und politischen Kompass. Obwohl er vor
tausend Jahren für seinen Sohn geschrieben hat, lesen wir, Ungarn, es
trotzdem wie eine an uns gerichtete persönliche Botschaft. Und wir sind
in dem Bewusstsein, dass wenn wir das beherzigen, was er geschrieben
hat, wenn wir daran festhalten, dann werden wir uns eine starke Heimat,
eine blühende Kultur, ein liebendes Zuhause und eine glückliche Familie
errichten können. Das ist das politische Handbuch der Ungarn, wir
arbeiten auch heute hieraus.
Ich lese einige Ratschläge daraus vor. „Die
Ausübung der Tugend der Güte wird dich zum vollkommenen Glück führen.
Sei barmherzig zu einem jeden, der Gewalt erlitten hat, vergiss‘ in
deiner Seele nie die göttliche Mahnung: Ich will Barmherzigkeit und kein
Opfer. Sei nachsichtig mit allen, nicht nur mit den Mächtigen, sondern
auch jenen gegenüber, die keine Macht besitzen. Dann sei seelisch stark,
damit dich dein gutes Schicksal nicht überheblich werden lässt und das
Unglück doch nicht in den Staub werfe!
Sei auch demütig, damit Gott dich
jetzt und in der Zukunft erhöhe! Sei sanft, damit du dich niemals gegen
die Wahrheit wendest! Sei ehrlich, damit du niemandes schlechten Ruf
absichtlich begründest!” Und jetzt unser Liebling, das Lieblingszitat
der Ungarn: „Merke dir, dass (…) du ohne Zorn, Hochmut und Hass, in
Frieden, in der Seele demütig und sanft herrschen musst, denn jeder
Mensch wird in dem gleichen Zustand geboren, und nichts erhebt dich, nur
die Demut, nichts stürzt dich, nur der Hochmut und der Hass.” Hieraus
arbeitet auch heute die ungarische Regierung. Das ungarische Volk und
die ungarische Regierung glauben also daran, dass die christlichen
Tugenden jenen zum Frieden und zum Glück führen können, der sie ausübt.
Deshalb sagt unsere Verfassung: „Die Verteidigung der konstitutionellen
Identität Ungarns und seiner christlichen Kultur ist die Pflicht aller
Organe des Staates.” Das ist das Erbe, Exzellenzen, das uns
verpflichtet, unseren Kräften entsprechend in der Welt jene christlichen
Gemeinschaften zu schützen, die der Verfolgung ausgesetzt sind.
Sehr geehrte Konferenz!
Die Ungarn machen 0,2 Prozent der Weltbevölkerung aus. Hat das
Engagement und das Auftreten solch eines Volkes einen Sinn? Unsere
Antwort lautet: ja. Und Ihre Anwesenheit, Ihre Aufmerksamkeit und Ihr
Ansporn, dass Sie heute hier sind, überzeugt uns davon – ganz zu
schweigen von der Geschichte des Christentums, die zwölf Apostel haben
damals sicherlich einen kleineren Anteil der Menschheit ausgemacht als
heute die Ungarn, trotzdem sind wir alle hier. Unserer Überzeugung nach
inspiriert das Gute Gutes, das Engagement, das Engagement der Ungarn
wird auch Mut hervorrufen, das Beispiel kann sich weiter verbreiten, das
Handeln kann die Gelähmten befreien und den Glauben an den Sinn der
persönlichen Tat zurückgeben. Als wir das Auftreten gegen die
Christenverfolgung in den Rang der staatlichen Politik erhoben haben,
wer hätte gedacht, dass wir einige Jahre so viele hier in Budapest sein
werden?
Sehr geehrte Gäste!
Die nächste Frage, die die ungarische Regierung beantworten muss,
lautet folgendermaßen: Gibt es nicht genug gegen die
Christenfeindlichkeit hier in Europa zu tun? Warum müssen wir auf
anderen Kontinenten Hilfe leisten? Es ist die Überzeugung der
ungarischen Regierung, dass die beiden Dinge, die Probleme des
Christentums in Europa und die Verfolgung der Christen in Afrika sowie
im Nahen Osten nicht voneinander getrennt werden können.
Die Fakten sind
bekannt, von fünf wegen ihres Glaubens Verfolgten sind vier Christen;
2018 wurden 245 Millionen Christen verfolgt; wir wissen von 4.300
Christen, die man wegen ihres Glaubens getötet hat; 1.847 christliche
Kirchen oder andere christliche Institutionen sind angegriffen worden.
Europa schweigt trotzdem, schweigt immer und immer wieder. Eine
rätselhafte Kraft verschließt den europäischen Politikern den Mund und
lähmt ihre Arme. In Europa kann die Christenverfolgung nur eine Frage
der Menschenrechte sein. Und wenn es eine Menschenrechtsfrage ist, dann
kann man die Christen gesondert auch gar nicht benennen, nur zusammen
mit den anderen auf Grund ihres Glaubens verfolgten Menschen, und auf
diese Weise verschmelzen die Christen und die Christenverfolgung mit der
vielfarbigen Familie der wegen ihrer Religion verfolgten.
Auch das ist
schon etwas von den Politikern, auch das darf man nicht unterschätzen,
aber wir müssen wissen, es lohnt sich zu wissen, dass jene, die die
Christenverfolgung nur als ein humanitäres Problem ansehen, darüber
nicht reden, was am wichtigsten ist. Nicht nur einzelne Menschen, nicht
nur einzelne Gemeinschaften, sondern eine ganze Kultur wird auf
organisierte und umfassende Weise attackiert: unsere Kultur, unsere
Zivilisation.
Nicht nur in Afrika, nicht nur im Nahen Osten, sondern
hier in Europa, auch auf dem Boden der bisher erfolgreichsten
christlichen Zivilisation. Die Formen der Attacke sind vielfach:
Bevölkerungsaustausch, Einwanderung, Stigmatisierung, Verspottung, der
Maulkorb der politischen Korrektheit.
Sehr geehrte Gäste!
Warum wird all das jetzt hier, in Budapest, gesagt?
Es ist meine
eigene persönliche Erfahrung, dass heute zahlreiche gute und wahre
christliche Politiker in Europa arbeiten, aber in dem heutigen
europäischen Zeitgeist, unter den Kräfteverhältnissen in der heutigen
Medienwelt, unter der Last ständiger Koalitionsverhandlungen können sie
nicht, wagen sie nicht, wollen sie nicht sprechen.
Hier, in Ungarn, ist
die Situation eine andere. Eine Regierung ohne Koalition, politische
Stabilität, eine die Einwanderung ablehnende Stimmung in der
Öffentlichkeit, eine den Schutz der christlichen Kultur fordernde
Mehrheit, die sagt: Wir sollten nicht das Problem hierher bringen,
sondern die Hilfe dorthin bringen, wo das Übel besteht.
Ungarn liegt auf
der Route der muslimischen Einwanderungsinvasion, es muss sich
schützen, und das weiß hier in Ungarn ein jeder. Es ist der
Ausgangspunkt der ungarischen Politik, dass wir, Christen, das Recht
haben, unsere Kultur und die ihr entspringende Lebensform zu
verteidigen. Wir sind frei, dies zu tun.
In Ungarn besteht
Übereinstimmung auch darin, dass wir den unmittelbar in Not geratenen
Gemeinschaften Unterstützung leisten müssen, nicht den Agenturen,
sondern unmittelbar den in Not geratenen Gemeinschaften. Deshalb suchen
wir den Kontakt zu den führenden Persönlichkeiten der dortigen Kirchen,
denn über sie wissen wir, dass sie die völlige Verantwortung für ihre
Gemeinschaft übernehmen, über sie wissen wir, dass sie auch unter den
unseligen Bedingungen aushalten werden.
Im Gegensatz zu den Politikern
vieler europäischer Länder denken wir, dass man den Menschen einen
Anreiz geben muss, damit sie dort leben und stärker werden können, wo
ihre Ahnen seit Jahrhunderten gelebt haben. Die Hilfe ist nicht zur
Abreise nötig, sondern zum Zuhausebleiben.
Im Rahmen des Programms
Hungary Helps finanzieren wir aus diesem Grund den Wiederaufbau
zahlreicher Schulen, Kranken- und Wohnhäuser im Irak und in Syrien.
An
Orten, an denen man bisher vielleicht nicht einmal gewusst hat, dass
Ungarn überhaupt existiert. Darüber hinaus ermöglichen wir für
zahlreiche verfolgte christliche Jugendliche aus dem Nahen Osten und aus
Afrika auch die Möglichkeit an Universitäten in Ungarn
weiterzustudieren, auch für jene, die in ihrer Heimat wegen ihres
Glaubens niemals die Möglichkeit hätten, an eine Universität aufgenommen
zu werden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Eminenzen! Liebe Brüder!
Und schließlich noch darüber, dass der größte Irrtum, den ein
europäischer Mensch aussprechen kann, nachdem er über die Verfolgung der
Christen gehört hat, darin besteht, zu glauben, dies könne mit ihm, in
seinem Land niemals geschehen. Viele Menschen wähnen sich sicher in
diesem Irrglauben. Dabei hat der Terror auch schon bisher mehrmals in
Europa zugeschlagen.
Wir wissen auch, dass die westlichen Länder Europas
dem Islamischen Staat zahlreiche Soldaten gegeben haben, die doch hier
geboren worden sind, im Westen, und dort auch die Schule besucht haben.
Wir wissen auch, dass mit der illegalen Migration unkontrolliert Massen
von Anhängern des radikalen Islam nach Europa gekommen sind. Die
demographischen Prognosen zeigen ebenfalls, dass es in der nicht fernen
Zukunft europäische Länder geben wird, in denen sich die Verhältnisse im
religiös-kulturellen Bereich schnell ändern werden.
All das, was in
Syrien, im Irak geschehen ist oder was gerade in Nigeria sich vollzieht,
ist also viel näher bei uns als es viele Menschen annehmen würden. Wir
sind der Ansicht, Europa kann hiervon nur dadurch gerettet werden, wenn
es zur Quelle seiner wahren Werte, zur christlichen Identität
zurückfindet.
Mit einem Wort: Liebe Brüder, auch wir, europäische
Christen, befinden uns in großer Not. Meiner Überzeugung nach können uns
zur Rettung Europas heute gerade jene die größte Hilfe bieten, denen
wir jetzt helfen. Die Beständigkeit der Leidenden ist die Aussaat der
Samen. Wir geben heute den verfolgten Christen, was sie benötigen: Ein
Heim, Krankenhäuser, Schulen, und wir bekommen von ihnen zurück, was
Europa am meisten braucht: christlichen Glauben, Liebe und
Beständigkeit. In diesem Geist wünsche ich Ihnen eine wertvolle
Beratung!
Soli Deo gloria!
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Natürlich, werden
manche sagen, bei „dem Orban“! Ja , Viktor Orban wird von den Brüsseler
Agenten und anderen linken Politikern verfemt, weil er als einer der wenigen
europäischen Politiker wertekonservativ, christlich und politisch nicht
links ist.