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Das ist der Stand des Kriegs, den die Vereinigten Staaten von Amerika führen, im Juli 2017.
Von Nicolas J. S. Davies –
Die jetzige US-Bombenkampagne gegen den
Irak und Syrien ist die schwerste seit der Bombardierung von Vietnam,
Kambodscha und Laos in den 1960ern und 1970ern, wobei zwischen 2014 und
Ende Mai 2017 84.000 Bomben und Raketen abgefeuert wurden. Das ist
nahezu das Dreifache der 29.200 Bomben und Raketen, die 2003 in der
„Shock and Awe“ (Schock und Einschüchterung) -Kampagne gegen den Irak
abgefeuert wurden.
Die Administration Obama eskalierte die Bombenkampagne im letzten
Oktober, als der US-irakische Angriff auf Mosul begann, und feuerte
12.290 Bomben und Raketen zwischen Oktober und Ende Januar ab, dem Ende
der Amtszeit von Präsident Obama. Die Administration Trump hat die
Kampagne weiter eskaliert und seit dem 1. Februar 14.965 Bomben und
Raketen abgefeuert. Die schwersten Bombardierungen gab es im Mai mit
4.374 Bomben und Raketen.
Die Beobachtergruppe Airwars.org im Vereinigten Königreich hat
Berichte gesammelt über 12.000 bis 18.000 Zivilisten, die durch die fast
drei Jahre andauernde Bombardierung von Irak und Syrien getötet worden
sind.
Diese Berichte können nur die Spitze des Eisbergs darstellen, und
die wirkliche Zahl der getöteten Zivilisten könnte über 100.000
hinausgehen, geht man von den typischen Relationen zwischen berichteten
und tatsächlichen Tötungen in ehemaligen Kriegszonen aus.
Während die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Alliierte gegen
Mosul im Irak und Raqqa in Syrien vorrückten, und während
US-Streitkräfte jetzt acht militärische Stützpunkte in Syrien besetzt
halten, haben der Islamische Staat und seine Alliierten in Manchester
und London zurückgeschlagen, Marawi, eine Stadt in den Philippinen mit
200.000 Einwohnern besetzt und eine gewaltige Autobombe innerhalb der
Befestigungen der „Grünen Zone“ in Kabul in Afghanistan gezündet.
Was 2001 als ein fehlgeleiteter Einsatz von militärischer Gewalt
begann, um eine Gruppe von ehemals durch die Vereinigten Staaten von
Amerika unterstützte Jihadisten in Afghanistan für die Verbrechen des
11. September zu bestrafen, hat sich zu einem weltweiten asymmetrischen
Krieg entwickelt. Jedes durch das US-Militär zerstörte oder
destabilisierte Land ist jetzt eine Brutstätte für Terrorismus.
Es wäre
dumm anzunehmen, dass das nicht viel viel schlimmer werden kann, solange
beide Seiten weiterhin ihre Eskalation von Gewalt als Reaktion auf die
Gewalt ihrer Feinde rechtfertigen, anstatt zu versuchen, die
mittlerweile weltweite Gewalt und das Chaos zu de eskalieren.
In Afghanistan befinden sich wieder einmal 10.000 US-Soldaten – im
April waren es 8.500 – und laut Berichten sollen in Bälde 4.000 weitere
geschickt werden. Hunderttausende Afghanen wurden in 15 Jahren Krieg
getötet, aber die Taliban kontrollieren jetzt einen größeren Teil des
Landes als zu irgendeinem Zeitpunkt seit dem Überfall der Vereinigten
Staaten von Amerika auf Afghanistan im Oktober 2001.
Die Vereinigten Staaten von Amerika unterstützen wesentlich den von
Saudiarabien geführten Krieg gegen den Jemen, indem sie eine Blockade
der jemenitischen Häfen mitbetreiben und Informationen und
Luftbetankungen für die saudischen und die mit ihnen alliierten
Kriegsflugzeuge zur Verfügung stellen, die seit 2015 den Jemen
bombardiert haben. Die laut UNO getöteten 10.000 Zivilisten bilden
sicher nur einen Bruchteil der in Wirklichkeit getöteten Menschen, und
Tausende mehr sind durch Krankheiten und Hunger gestorben.
Jetzt steht der Jemen vor einer humanitären Krise und einer schweren
Choleraepidemie aufgrund des Mangels an sauberem Trinkwasser und
Medizin, verursacht durch die Bombardierungen und die Blockade. Die UNO
warnt, dass Tausende Jemeniten durch Hunger und Krankheit sterben
könnten.
Ein Gesetzentwurf zur Reduzierung einiger US-Waffenlieferungen
an Saudiarabien wurde vom Senat mit 53 Stimmen (48 Republikaner und 5
Demokraten) gegen 47 im Juni abgelehnt.
Näher am eigenen Land veranstaltete das US Southern Command (SOUTHCOM
– für den Süden zuständiges Kommando) vor kurzem in Miami eine
Konferenz mit den Präsidenten von Guatemala, Honduras und El Salvador.
Das signalisierte eine weitere Militarisierung des US-Kriegs gegen die
Drogen in Zentralamerika und Bemühungen, die Immigration aus diesen
Ländern einzuschränken, sogar nachdem ein Bericht der Generalinspektoren
des Außen- und Justizministeriums Agenten des Außenministeriums und der
Drogenbehörde (DEA) für die Tötung von vier unschuldigen Zivilisten
(ein Mann, zwei Frauen und ein 14jähriger Bub) durch
Maschinengewehrfeuer aus einem Helikopter des Außenministeriums in der
Nähe von Ahuas in Honduras 2012 verantwortlich gemacht hatte.
Der Bericht der Generalinspektoren besagte, dass DEA-Vertreter
wiederholt den Kongress über diesen Vorfall angelogen haben, indem sie
vorgaben, dass die Honduraner in einer Schießerei mit Drogenhändlern
getötet wurden, was ernste Zweifel hervorrief in Bezug auf die
Verantwortung für eskalierende paramilitärische Operationen der
Vereinigten Staaten von Amerika in Zentralamerika.
Die Proteste der rechtsgerichteten Opposition in Venezuela sind
gewalttätiger geworden, wobei seit April 99 Menschen getötet worden
sind, nachdem die Proteste es nicht geschafft haben, genügend
öffentliche Unterstützung zu mobilisieren, um die linksgerichtete
Regierung von Nicolas Maduro zu stürzen. Die Vereinigten Staaten von
Amerika unterstützen die Opposition und haben diplomatische
Anstrengungen unternommen, um die Regierung zum Rücktritt zu zwingen, so
dass Gefahr besteht, dass die Situation zu einem US-unterstützten
Bürgerkrieg eskalieren könnte.
Mittlerweile operieren in Kolumbien rechtsgerichtete Todesschwadronen
wieder einmal in Gebieten, in denen die FARC die Waffen abgegeben hat,
und töten und bedrohen Menschen, um sie von Land zu vertreiben, das von
reichen Großgrundbesitzern begehrt wird.
Über unserer zunehmend Kriegszerrissenen Welt zeichnen sich neue
US-Drohungen mit militärischer Aktion gegen Nordkorea und den Iran ab,
die beide über robustere Verteidigungen verfügen als die, mit denen die
US-Kräfte seit dem Krieg Amerikas gegen Vietnam zu tun hatten. Steigende
Spannungen mit Russland und China bergen das Risiko noch größerer, ja
sogar existenzieller Gefahren, wie in dem Bulletin der
Atomwissenschaftler Doomsday Clock zum Ausdruck kommt, dessen Zeiger
jetzt auf 2-1/2 Minuten vor 12 stehen.
Obwohl unsere Kriege nach dem 9/11 wahrscheinlich mindestens 2
Millionen Menschen in den Ländern getötet haben, die wir angegriffen,
besetzt oder destabilisiert haben, haben die US-Streitkräfte historisch
niedrige Zahlen von Opfern in diesen Operationen erlitten.
Es besteht
eine reale Gefahr, dass das den politischen und militärischen Führern in
den Vereinigten Staaten von Amerika sowie zu einem gewissen Ausmaß auch
der amerikanischen Öffentlichkeit einen falschen Eindruck über das
Ausmaß der US-Opferzahlen und andere ernste Konsequenzen vermittelt hat,
während unsere Führer unsere laufenden Kriege eskalieren, neue Drohungen
gegen den Iran und Nordkorea ausstoßen und steigende Spannungen gegen
den Iran und Nordkorea schüren.
Das ist der Stand des Kriegs, den die Vereinigten Staaten von Amerika führen, im Juli 2017.
Quelle:
antikwar.com – Übersetzung:
Klaus Madersbacher
Wo ist was besser geworden...?
Es wird weiterhin gelogen und betrogen. Alte Zustände kehren wieder ein.
Leider wiederspiegelt dieser trostlose Bericht die Momentsituation unter TRUMP - enttäuschend - kann ich nur sagen!
- Warum ist er noch nicht weg - wie im INTEL immer besprochen.
- Wann kommt die Neue/Alte US Konstruktion (siehe Richterin Anna Reitz)..?
- Wann kommt der handelbare USN ..
- Wann geht man dieses große Thema endgültig mal an...?
Fakt ist:
" es gibt leider im Moment einen gefühlten GESAMT Stillstand ...
Gewinnen die Kabale Typen etwa schon wieder die Oberhand.." ?
Oder wurden einige von ihnen `INTEL GEBEAMT´ und ins Nirvana oder am Südpool torpediert?