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18. November 2016 
Die Männer hinter Donald Trump
Das Phänomen Trump, das hierzulande in den Medien weiterhin für 
ungläubiges Staunen und Bestürzung sorgt, kam weder aus dem Nichts, noch
 ist der Milliardär völlig isoliert im US-Establishment. Ein 
finanzstarkes Netzwerk von rechtskonservativen Unternehmern hat sich 
schon vor seiner Wahl mit ihm arrangiert, ihn unterstützt und besetzt 
nun einige der wichtigsten Posten in der neuen Regierung. Die 
Trump-Präsidentschaft wird durch dieses autoritäre, marktliberale und 
gewerkschaftsfeindliche Milieu geprägt werden.
Von Paul Schreyer.
Die Männer hinter Donald Trump 
von Paul Schreyer 
Der Aufstieg der extremen Rechten in den USA vollzieht sich schon 
seit einigen Jahren spiegelbildlich zum sozialen Niedergang großer Teile
 der Bevölkerung. Sichtbar wurde das spätestens durch den furiosen 
Erfolg der Tea-Party-Bewegung ab 2009, deren populäre Anführerin Sarah 
Palin in den deutschen Medien vor einigen Jahren ganz ähnlich verlacht 
und karikiert wurde, wie nun Donald Trump. Getragen haben den neuen 
Präsidenten nicht nur die Wut und Verzweiflung der vom Aufstieg 
Abgehängten, sondern auch diejenigen Teile des Establishments, die diese
 Wut gern für ihre Zwecke kanalisieren und politisch nutzbar machen 
wollen.
Während die mächtigsten und einflussreichsten Kreise des Landes klar 
Hillary Clinton favorisierten und auch bei den Republikanern zunächst 
andere, „gefälligere“ Kandidaten mit Millionenspenden unterstützt 
hatten, wurden spätestens mit der sich abzeichnenden Dominanz des 
Kandidaten Trump auch Verbindungen in dessen Lager geknüpft. Die 
wesentliche Entscheidung Trumps war es, nicht als unabhängiger Kandidat 
anzutreten, sondern im Rahmen der Republikanischen Partei. Deren 
Vorsitzendem, dem jungen und eloquenten Reince Priebus, fiel die 
knifflige Aufgabe zu, die Parteieliten mit dem einzelgängerischen 
Provokateur Trump zu versöhnen. 
Nach der Wahl ernannte Trump nun ebenjenen Priebus zum Stabschef im 
Weißen Haus, und verschaffte dem Mann des Establishments damit einen der
 wichtigsten Regierungsposten. Der Stabschef leitet das Tagesgeschäft 
des Präsidenten, koordiniert dessen Termine und entscheidet, wer 
überhaupt ins Oval Office vorgelassen wird und wessen Stimme dort Gehör 
finden kann. Aufgrund dieser Aufgaben ist der Stabschef immer auch einer
 der engsten Berater des Präsidenten.
Reinhold „Reince“ Priebus (44), Sohn eines deutschstämmigen Vaters, 
stammt aus dem Bundesstaat Wisconsin, der, wie sich zeigt, eine 
Schlüsselrolle im neuen Machtgefüge der Republikaner spielt. Auch Paul 
Ryan (46), derzeitiger Sprecher des Repräsentantenhauses und Scott 
Walker (49), Gouverneur Wisconsins und 2015 zeitweiliger 
Präsidentschaftskandidat der Republikaner, stammen von dort. Das ist 
kein Zufall, sondern Ergebnis jahrelanger Vorarbeit, vor allem geleistet
 von einer in Wisconsin beheimateten superreichen und erzkonservativen 
Stiftung, die ihre Millionen konsequent in den Aufbau von Netzwerken und
 genehmen Politikern lenkt – der Bradley Foundation.
Die Bradley Foundation
Deren Gründer, die Gebrüder Bradley, machten ab Anfang des 20. 
Jahrhunderts ein Vermögen mit der Entwicklung und Fertigung von 
Steuerungselektronik und Automatisierungstechnik. Ihre Stiftung förderte
 zunächst vor allem soziale Zwecke im heimatlichen Wisconsin. Als das 
Unternehmen 1985 an einen großen Konzern verkauft wurde, schwoll das 
Stiftungsvermögen durch die Verkaufserlöse rapide an und man entschloss 
sich, die zukünftige Arbeit politisch und landesweit auszurichten.
Heute ist die Bradley Foundation mit einem Vermögen von mehr als 800 
Millionen Dollar und einem Jahresetat von durchschnittlich 40 Millionen 
einer der größten politischen Player im konservativen Lager der USA. Das
 Geld fließt Jahr für Jahr an hunderte Initiativen und Gruppen, die sich
 den 
Bradley-Zielen
 verpflichtet fühlen: „limited government“, sowie der Stärkung eines 
„demokratisch-kapitalistischen Systems“. Die Stiftung gibt sich 
marktradikal, wünscht sich einen weitgehend unregulierten Kapitalismus 
und möchte den Einfluss des Staates systematisch verringern. Sie wendet 
sich dazu gezielt an Eliten und Entscheidungsträger, die sie fördert und
 zu beeinflussen sucht. Jährlich verleiht sie mehrere „
Bradley-Preise“, die jeweils mit 250.000 Dollar dotiert sind, und gern auch an Journalisten vergeben werden.
Die Bradley Foundation ist weiterhin einer der größten Geldgeber 
vieler berühmter konservativer Denkfabriken, wie etwa des „American 
Enterprise Institute“ oder des (mittlerweile eingestellten) „Project für
 the New American Century“, wo ab 1997 die Neokonservativen Dick Cheney 
und Donald Rumsfeld ihre aggressiven außenpolitischen Aktivitäten 
bündelten, noch bevor sie 2001 Teil von George W. Bushs Regierung 
wurden. Man prägt mit den Stiftungsmillionen also durchaus nachhaltig 
Entwicklungen und setzt Trends.
Geleitet wurde die Bradley Foundation zuletzt von Michael Grebe, 
einem erfolgreichen Anwalt an der Schnittstelle zwischen Politik und 
Wirtschaft. Er war es auch, der einflussreiche republikanische 
Nachwuchspolitiker wie Reince Priebus, Scott Walker oder Paul Ryan 
systematisch mit aufbaute. An Grebes eigener Karriere lässt sich dabei 
gut die Funktionsweise solcher Netzwerke illustrieren.
Wie man Politiker „macht“
Grebe begann seine Laufbahn 1970 bei einer der größten 
Anwaltskanzleien Wisconsins, Foley & Lardner, zu einer Zeit, als 
diese Kanzlei gerade ein erstes Büro in Washington eröffnete und damit 
den Sprung auf die nationale Ebene wagte. Ab den 1980er Jahren war Grebe
 zudem direkt politisch aktiv. Als ständiger Delegierter Wisconsins bei 
den Parteitagen der Republikaner und vor allem als Rechtsberater der 
nationalen Parteiorganisation der Republikaner knüpfte er zahlreiche 
Kontakte in die Regierung und ins Parlament. In den 1990er Jahren wurde 
Grebe zum Chef von Foley & Lardner und 
verantwortete
 innerhalb der Kanzlei die Gründung einer neuen Unternehmenssparte für 
Lobbying und PR, um die Politik des Landes im Sinne seiner 
Geschäftsklienten noch direkter beeinflussen zu können. Als Lobbyisten 
stellte er ehemalige Politiker ein. 1996 wurde der talentierte 
Netzwerker dann in den Vorstand der Bradley Foundation berufen, die er 
von 2002 bis zu seinem Ruhestand 2016 auch leitete und dort maßgeblich 
entschied, wer in den Genuss der unerschöpflichen Bradley-Millionen kam 
und wen man dort protegierte.
Grebe war es auch, der das politische Talent im Studienabbrecher Scott 
Walker entdeckte und dessen Wahlkampf zum Gouverneur von Wisconsin 2010 
persönlich leitete. Walker gewann.
Der Sieg Scott Walkers in Wisconsin markierte damals einen Durchbruch
 für die rechtskonservativen und marktliberalen Kreise in den USA. 
Mitverantwortlich war der schon erwähnte Reince Priebus, der als 
damaliger Vorsitzender der Republikaner in Wisconsin Walkers Wahlkampf 
entscheidend mitlenkte und dem es insbesondere gelang, die radikale 
Tea-Party-Bewegung in Wisconsin so mit den Republikanern zu verzahnen, 
dass kein öffentlicher Konflikt zwischen beiden entstand.
Schaukampf gegen Gewerkschaften
Wisconsin war vorher von Demokraten regiert worden und hat eine weit 
zurück reichende linke Tradition, die in Deutschland gründet. Nach der 
gescheiterten Revolution von 1848 wanderten zahlreiche Deutsche nach 
Wisconsin aus, einen Staat, der damals gerade zur Besiedlung freigegeben
 war. Die Hauptstadt Milwaukee wurde später, zwischen 1910 und 1960, die
 meiste Zeit über von sozialistischen Bürgermeistern regiert – für eine 
amerikanische Großstadt extrem ungewöhnlich. Den radikalen 
Konservatismus der in Milwaukee beheimateten Bradley Foundation kann man
 auch als Gegenreaktion auf diese linke Tradition sehen.
Nach seinem Wahlsieg attackierte Scott Walker direkt die 
Gewerkschaften. Er legte 2011 ein Gesetz vor, das ihnen das Recht nahm, 
für die öffentlichen Angestellten Tarifverträge auszuhandeln. Daraufhin 
kam es zu großen Protesten, die bis zur Besetzung des Parlamentsgebäudes
 und Neuwahlen führten. Doch Gouverneur Walker hielt Kurs und wurde 
sogar wiedergewählt, nicht zuletzt mit Unterstützung teurer PR-Kampagnen
 und TV-Spots. Parteichef Priebus 
meinte im Anschluss:
„Wir müssen uns nicht länger von den Gewerkschaften herumschubsen lassen.“
Das Ganze war ein Schaukampf mit nationaler Ausstrahlung, ganz im 
Sinne der Geldgeber. Als Walker schließlich 2015 für die Präsidentschaft
 kandidierte – wieder mit Grebe als Wahlkampfmanager – blieb er zwar 
erfolglos, doch die konservativen Sponsoren fanden letztlich auch hier 
einen Kandidaten, der ihren marktliberalen Kurs mehr oder weniger 
teilte. Geschäftsleute gehen pragmatisch vor, wenn der jeweilige Favorit
 in den Vorwahlen verliert. So hat zum Beispiel Ronald Cameron, Chef 
eines Geflügelkonzerns und einer der zehn größten Spender für die 
Republikaner im diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf, zunächst 3 
Millionen Dollar in die Kampagne von Kandidat Mike Huckabee gesteckt, 
nach dessen Ausscheiden dann 5 Millionen auf Marco Rubio gesetzt und 
nach dessen Rückzug noch einmal 2 Millionen an Trump gespendet. So 
ähnlich machen es viele. Wichtig ist, am Ende das Geld beim Sieger 
platziert zu haben.
Zu Donald Trumps Großspendern gehören auch zwei Milliardärinnen aus 
Wisconsin: Liz Uihlein, Chefin des Verpackungsherstellers Uline, sowie 
die Bauunternehmerin Diane Hendricks. Letztere gilt als ausgemachte 
Gewerkschaftsfeindin und hatte mit ihren Millionen zuvor schon Scott 
Walker ins Gouverneursamt geholfen. Beide Frauen gehörten im 
Präsidentschaftswahlkampf zum Beraterstab Donald Trumps. Diane Hendricks
 sitzt darüber hinaus gemeinsam mit Michael Grebe im Vorstand der 
Bradley Foundation. Man kennt sich.
Wer ist Mike Pence?
Auch Trumps kommender Vizepräsident Mike Pence – der derzeit schon 
als Leiter des „Transition Teams“ maßgeblich über die Besetzung diverser
 Regierungsposten entscheidet – ist kein unbeschriebenes Blatt. Der 
langjährige konservative Abgeordnete gilt als streng religiös und 
begeisterter Anhänger der Tea-Party-Bewegung, die ihrerseits von Beginn 
an von den milliardenschweren Koch-Brüdern unterstützt und mit gesteuert
 wurde. Die Kochs 
gehören darüber hinaus ganz direkt zu den größten Sponsoren von Pence. 
Das politische Potenzial von Pence erkannte ebenso die Bradley 
Foundation, die ihn schon früh umwarb. Als Gast auf einer Konferenz der 
Stiftung 
äußerte
 er 2010, auf dem Höhepunkt der Tea-Party-Bewegung, diese gehe „zurück 
zu den Quellen unserer Größe, nämlich unserem Charakter, unserer 
Überzeugung und unserem Glauben an begrenzte Regierung“ („belief in 
limited government“). Für Pence und viele seiner Mitstreiter verschmilzt
 der urchristliche Glaube mit einer nicht minder strengen 
Marktgläubigkeit – ein in den USA verbreitetes Phänomen, das viel mit 
europäischen, calvinistischen Wurzeln zu tun hat. Reiche Geldgeber und 
Strippenzieher können dort bequem andocken und fördern solchen 
Extremismus gerne.
Auf einer Veranstaltung der Koch-Brüder 
sprach
 Pence 2014 davon, wie einzelne Bundesstaaten (zu der Zeit war er 
Gouverneur von Indiana) als Labor dafür dienen könnten, Regierungsmacht 
zu minimieren, die Steuern zu senken und die Wirtschaft weiter zu 
deregulieren.
Trump selbst hatte im Wahlkampf 
angekündigt,
 die Unternehmenssteuern von 35 auf 15 Prozent senken zu wollen. Sicher 
einer der Gründe, weshalb gegen Ende des Wahlkampfes im Oktober diesen 
Jahres gut 100 Unternehmenslenker per offenem Brief energisch zu seiner 
Wahl 
aufriefen.
Am Ende bleibt zwar richtig, dass der größte Teil des Establishments 
fast jeden Kandidaten lieber an der Spitze gesehen hätte, als Donald 
Trump. Doch den Grund für dieses Unbehagen sollte man weniger in Trumps 
schrägen politischen Überzeugungen oder seinem schrillen Auftreten 
suchen, als eher in der schlichten Tatsache, dass sich fast alle anderen
 Kandidaten viel einfacher hätten kontrollieren lassen, als dieser 
ebenso exaltierte wie selbstbewusste Milliardär, der offenbar einfach 
„macht, was er will“. Genau deshalb allerdings wurde er vermutlich auch 
gewählt.
Trump selbst ist klug genug, um sich zukünftig nicht unnötig Feinde 
unter den Mächtigen zu schaffen. Seine Entscheidung, Priebus und auch 
Pence in den engsten Kreis aufzunehmen, deutet an, dass er den reichen 
Sponsoren der anderen Kandidaten durchaus Zugang ins Weiße Haus gewähren
 will – so wie es auch eine Hillary Clinton als Präsidentin fraglos 
getan hätte.
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Einige Einschätzungen von mir dazu .. 
Jetzt erkennen wir das sich neben dem Militär  - Veteranen, der Tea Party EX- Bewegung, große Teile der Geheimdienste, auch große Teile des Gewerbes in den USA hinter TRUMP stellten. Kein Wunder das er so erfolgreich siegen  konnte, den meisten Menschen in den USA reichte es ganz einfach. 
Und nun frage ich: " das hätte unsere Presse nicht eruieren können". Grund vermutlich:  weil sie nur den Käse übernimmt den vielleicht 4 Nachrichtenagenturen - die Großen -  weltweit ungeprüft zur Verfügung stellen. 
Diese sind natürlich von Kabalen schon seit Jahren beeinflusst.  
 (Hierzu hätte ich noch einiges Hintergrundwissen aus dem IPZ anzubieten ... aber was soll´s.)
Ich arbeitete früher u.a. hinter einem Bankschalter und einige dieser `Erlauchten Redakteure´,   die sog. `Götter der Zeitungsmacher´,  waren oft in Geldnöten.
Nah dann wurde man halt in die USA auf Fortbildung eingeladen,  so hieß das DAMALS. Während ihrer Abwesenheit füllte sich das überzogene Gehaltskonto mit angeblichen Vortragshonoraren und Spesen, ... welch Wunder? 
Als ich mir in einer Fernsehdiskussion den Standard Redakteur im Österr. TV - ansehen musste, hier ging es  zum Thema Trump/Clinton - vor der Wahl -  ich weiß seinen Namen nicht mehr,  im Moment - würde ihn aber sofort erkennen - ,  fragte ich mich leicht konsterniert:   " eine FREUD´sche Psychocouch muss da her", denn  dieser Journalist hörte sich an als wäre er wahnsinnig geworden,  im wahrsten Sinne des Wortes.
Dazu gab es in Puls 4 bei einer Gegenüberstellung Trump/Clinton einen alternden AMI Reporter aus einer Nachrichtenagentur  Sitz im  19. Bezirk, (nicht die Kronen Zeitung  aber vis a vis),  der sich dermaßen aufregte,  dass es zum genieren war ihm gedanklich folgen zu müssen, kurzum  es war ausgesprochen peinlich.
Diese Leute gehören alle gekündigt oder in Pension geschickt, sie wurden von den Kabale Eliten der USA und England  jahrelang fehlgeleitet. Man diktierte ihnen irgendwelchen Schmarren und in ihrer Einfältigkeit schrieben sie das alles auch noch ungeprüft nieder,  oder gaben es zur Verbreitung weiter.
U.a. die Gefahr des Ausbruch´s eines III. Krieges in Europa wäre mit solchen Figuren leicht zu schaffen.  Ich bin froh das es wohl zurzeit anders (friedlich) kommen könnte.
lg wolf