WikiLeaks: Wieviel UFOs, Aliens und Freie Energie finden sich in den E-Mails von Clintons Wahlkampfleiter Podesta
09/10/2016
Washington (USA) – Gestern veröffentlichte WikiLeaks mit 2.060 Dokumenten den ersten Teil von E-Mails des ehemaligen Stabschefs des Weißen Hauses unter Bill Clinton, Beraters von US-Präsident Obama und derzeitigen Wahlkampfleiters von Hillary Clinton. Entgegen der Behauptung einiger Webmedien, beweisen die E-Mails aber nicht die Existenz eines geheimen UFO-Wissens der USA. Lediglich ein Kontakt zum einstigen Apollo-14-Astronauten Edgar Mitchell beruft sich auf das bereits bekannte Interesse Podestas an UFOs und Außerirdischen und sein Engagement für die Disclosure-Bewegung, der es um die Veröffentlichung des noch geheimen US-UFO-Akten geht.
UPDATE 10.10.2016: Mittlerweile wurde auch eine zweite Tranche der Podesta-Mails veröffentlicht. Zwar gibt es drei weitere E-Mails (1, 2, 3), in denen Podesta zum Thema UFO und Disclosure angesprochen wird, allerdings ergeben sich aus diesen keine Informationen, aus denen interessante und in der Sache weiterführend informativ.Zuvor hatten einige Webseiten berichtet, aus einigen der jetzt veröffentlichten E-Mails lasse sich ein Wissen nicht nur Podestas sondern auch der US-Regierung im Allgemeinen über Besuche Außerirdischer auf der Erde, Informationen über einen Kontakt der US-Regierungen mit außerirdischen Zivilisationen und deren Angebot des „Geschenks Freier-Energie-Technologien an die Menschheit“ herauslesen.
Das stimmt so allerdings nicht.
Richtig ist, dass sich in einigen wenigen der jetzt von WikiLeaks veröffentlichten E-Mails die Stichworte UFOs, ETI (ExtraTerrestrial Intelligence = Außerirdische Intelligenz) und „Zero Point Energy“ (Nullpunkt- bzw. Freie Energie) finden. Richtig ist aber auch, dass es sich in allen diesen Fällen nicht um E-Mails handelte, die Podesta selbst geschrieben hatte. Vielmehr sind es E-Mails mit entsprechenden Inhalten, die an Podesta verschickt wurden.
Sucht man in den Podesta-Mails etwa nach dem Begriff „UFO“, so zeigt das WikiLeaks-System gerade einmal vier Einträge an. In einer Mail wird kurz das UFO-Interesse des ehemaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Denis Kucinich erwähnt. In einer anderen verweist ein E-Mail-Absender auf seine eigenen Forschungen zum Thema. In einer dritten Mail werden UFOs – ebenfalls vom Absender und nicht von Podesta – als Negativbeispiel für Glaubwürdigkeit genannt und in einer vierten E-Mail geht es um Militärtests der US-Navy, die zu fälschlichen UFO-Meldungen führten.
Lediglich zwei E-Mails, in denen der ehemalige Apollo-Astronaut Edgar Mitchell Podesta um ein Treffen über die von Podesta selbst angestrebte „Disclosure“, also die Veröffentlichung des noch geheimen UFO-Wissens der USA, bittet, könnten von größerem Interesse sein (Anm. GreWi: Dies sind die einzigen Mails von Mitchell an Podesta, die sich in der ersten WikiLeaks-Tranche zu Podestas E-Mails finden lassen):
Aus einer E-Mail, die Mitchell am 18. Januar 2015 um 10:30 Uhr an Podesta verschickt hatte, geht hervor, dass beide offenbar bereist in engerem Kontakt miteinander standen und ein Gespräch via Skype geplant war.
Vor dem Hintergrund dieses – zu diesem Zeitpunkt offenbar erst geplanten – Skype-Gesprächs, ist es Mitchells Anliegen Podesta über einige Hintergründe zu informieren.
So schreibt Mitchell:
„Bitte bedenken Sie, dass unsere gewaltfreien ETI aus dem benachbarten Universum uns mit der Übergabe von Nullpunkt-Energie helfen wollen. Sie werden aber keine Formen militärischer Gewalt tolerieren, weder auf der Erde, noch im Weltraum.“
Später dann, noch am selben Tag, schrieb Mitchell um 19:34 Uhr erneut
und bat Podesta vor dem Hintergrund der Berichte über dessen Ausscheiden aus der US-Administration unter Obama, um ein möglichst zeitnahes Treffen zu den Themen „Disclosure“ und „Zero Point Energy“.
An diesem Treffen, so Mitchell weiter, werde dann auch seine „katholische Freundin“ Terri Mansfield teilnehmen, der die beiden über das „Wissen des Vatikans über außerirdische Intelligenzen“ auf den aktuellen Stand bringen könne.
(Anm. GreWi: Bei Terri Mansfield handelt es sich um eine stark esoterisch-spirituell orientierte US-Friedensaktivistin, die sich als Sprachrohr außerirdischer Intelligenzen aus dem von Mitchell zitierten „contiguous universe“ (benachbarten Universum) sieht. Hierbei handele es sich um „gewaltfreie und Gott-ergebene“ Außerirdische, die sich – gemeinsam mit Mitchell für ein Treffen mit Podesta und danach mit Obama eingesetzt hatte.)Zur Nullpunkt-Energie schrieb Mitchell in seiner E-Mail, dass er sich am 4. Juli mit der einstigen Schulfreundin Obamas und heutigen US-Botschafterin Pamela Hamamoto getroffen und mit ihr kurz auch Fragen zur Zero Point Energy diskutiert habe. Das Ergebnis sei, dass man Hamamoto nun auch „als Vertraute und Quelle in einer Präsentation (zur Nullpunkt-Energie) für Obama“ in Betracht ziehen könne.
Zumindest aus Mitchells E-Mail an Podesta kann herausgelesen werden, dass ein solches Treffen von beiden Seiten – also auch von Podesta – geplant war.
Ob es in der Folge tatsächlich zu dem von Mitchell angeregten Skype-Gespräch und/oder Treffen mit Podesta zu den besagten Themen gekommen war, geht zumindest aus der gestern veröffentlichten ersten Tranche der Podesta-Mails ebenso wenig hervor, wie Podestas persönlicher Einstellung gegenüber dem doch stark esoterisch ausgelegeten Anliegen des im Februar 2016 verstorbenen Apollo-14-Astronauten. Auch findet sich darin bislang keine Antwort Podestas auf Mitchells E-Mails. In Form und Wortwahl erwecken diese aber zumindest den Eindruck, als ob auch Podesta an einem Austausch mit Mitchell interessiert sei und frühere Treffen bereits stattgefunden haben könnten.
…GreWi wird natürlich weiterhin berichten.
John Podesta und die UFO-Disclosure der USA
Gemeinsam mit dem ehemaligen CIA-Direktor und noch bis März 2013 amtierenden US-Verteidigungsminister Leon Edward Panetta unterstützte Podesta schon am 17. April 1995 in Schlüsselpositionen Clintons „Exekutive Order 12958“ und damit eine Anordnung, mit der die Freigabe von Informationen, welche die Nationale Sicherheit betrafen und unnötigerweise seit Jahrzehnten klassifiziert waren, vereinfacht werden sollte.
Zu diesen Akten gehörten damals auch die sogenannten „X-Akten“ des „Federal Bureau of Investigations“, der US-Ermittlungsbehörde FBI. Tatsächlich geht der durch die spätere TV-Kultserie unsterblich gewordene Begriff auf die historischen Anstrengungen des FBI zurück, das UFO-Phänomen zu ergründen. Diese Dokumente wurden oft unter „Fliegende Scheiben: Sicherheits-Angelegenheit X“ eingeordnet. Heute sind einige der UFO-Akten des FBI im Online-Archiv der Behörde einzusehen.
Schon während seiner Tätigkeit in der Clinton-Administration machte Podesta kein Geheimnis aus seinem Interesse für diese TV-Serie. Dieses Interesse führte dann zu Podestas Unterstützung für die Freigabe vieler Akten die Nationale Sicherheit betreffend, speziell solcher über UFOs.
Am 22. Oktober 2002 bezog Podesta sogar auf einer Pressekonferenz im „National Press Club“ in Bezug auf die bisher nicht für die Öffentlichkeit freigegebenen UFO-Informationen der USA Stellung: „Ich denke, es ist Zeit, die Akten für Fragen zu öffnen, die bisher in der Dunkelheit verblieben sind; für Fragen nach den UFO-Untersuchungen der Regierung. Es ist Zeit die Wahrheit über das herauszufinden, was da draußen vor sich geht. Wir sollten dies tun, weil es richtig ist. Wir sollten dies tun, weil das amerikanischen Volk offen mit dieser Wahrheit umgehen kann. Und wir müssen es tun, weil es das Gesetz ist.“
Podestas Interesse an einem ernsthaften Umgang mit der UFO-Frage durch die US-Regierung und der sogenannten „Disclosure“, also der Offenlegung der angeblich noch geheimen Informationen über UFOs, ging sogar so weit, dass er 2010 das Vorwort des internationalen Sachbuchbestsellers „UFOs: Generals, Pilots and Government Officials Go on the Record“ (UFOs – Piloten, Generäle und Regierungsvertreter brechen ihr Schweigen) verfasste, in dem – wie der Titel schon sagt – hochrangige Vertreter aus US-Militär und Regierung ihre eigenen UFO-Sichtungen schildern und zur Thematik Stellung beziehen.
Tatsächlich geht das UFO-Interesse des Wahlkampfleiters von Hillary Cinton zurück bis in die frühen 1990er Jahre. Damals war der US-Magnat Laurance Rockefeller darum bemüht, den US-Präsidenten Bill Clinton von einer Offenlegung der UFO-Geheimnisse der USA zu überzeugen – eine Initiative, in der neben Podesta auch Panetta und der spätere Justizminister unter Clinton, Webster Hubbell, engagiert waren, die jedoch von den Medien größtenteils nicht beachtet wurde – bis heute.
Als Podesta seine Beratertätigkeit für Präsdent Obama im Februar 2015 einstellte, erklärte er abschließend über Twitter enttäuscht, dass es ihm „wieder einmal nicht gelungen sei, die Veröffentlichung der UFO-Akten der USA (Disclosure) voranzutreiben“ (…GreWi berichtete).
John Podestas Disclosure-Tweet
Und während sich das Wahlkampfteam von Hillary Clinton Mitte April 2015 noch selbst einen Maulkorb bezüglich der Überzeugungen der Präsidentschaftskandidatin über UFOs und Außerirdische auferlegt hatte (…GreWi berichtete), forderte Podesta ein Interview Clintons mit Lena Dunham diese und andere Journalisten kurze Zeit später dazu auf, Clinton „beim nächsten Mal doch auch nach Aliens“ zu befragen (…GreWi berichtete). Das Ergebnis dieses Aufrufs war dann die erneute Willensbekundung Hillary Clintons im Januar 2016 sich erneut in der Frage um das geheime Wissen der US-Regierung in UFO-und-Alien-Frage zu engagieren (…GreWi berichtete).
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