https://philosophia-perennis.com/2019/08/08/macrons-frankreich-versinkt-im-chaos/
Das Hauptanliegen von Macron und der französischen Regierung
scheint nicht die Gefahr von Unruhen, die Unzufriedenheit der
Öffentlichkeit, das Verschwinden des Christentums, die katastrophale
Wirtschaftslage oder die Islamisierung und ihre Folgen zu sein.
Stattdessen ist es der Klimawandel. Ein Gastbeitrag von Dr. Guy Millière
Paris,
Champs-Élysées. 14. Juli. Tag der Bastille. Kurz vor Beginn der
Militärparade kommt Präsident Emmanuel Macron in einem Dienstwagen die
Allee herunter, um die Menge zu begrüßen. Tausende von Menschen
versammelten sich entlang der Allee und riefen „Macron, tritt zurück“,
buhten und warfen ihm Beleidigungen entgegen.
Am Ende der Parade lassen ein paar Dutzend Menschen gelbe Luftballons in den Himmel steigen und
verteilen Flugblätter mit der Aufschrift „Die gelben Westen sind nicht
tot“.
Die Polizei löst sie auf, schnell und entschlossen. Wenige
Augenblicke später kommen Hunderte von „Antifa“-Anarchisten an, werfenSicherheitsbarrieren
auf die Fahrbahn, um Barrikaden zu errichten, Feuer zu legen und die
Schaufenster mehrerer Geschäfte zu zerstören.
Die Polizei hat es schwer,
die Situation zu meistern, aber am frühen Abend, nach ein paar Stunden,
stellen sie die Ruhe wieder her.
„Lang lebe Algerien“, „Frankreich gehört uns“, „Tod für Frankreich“
Wenige Stunden später versammeln sich
Tausende junger Araber aus den Vororten in der Nähe des Arc de
Triomphe. Sie sind anscheinend gekommen, um auf ihre eigene Weise den
Sieg einer algerischen Fußballmannschaft zu „feiern“. Weitere
Ladenfronten werden zerstört, weitere Geschäfte geplündert. Algerische
Flaggen sind überall.
Slogans werden rausgehauen: „Lang lebe Algerien“,
„Frankreich gehört uns“, „Tod für Frankreich“. Straßenschilder werden
durch Schilder mit dem Namen von Abd El Kader ersetzt,
dem religiösen und militärischen Führer, der zur Zeit der Kolonisation
Algeriens gegen die französische Armee kämpfte.
Die Polizei beschränkt
sich darauf, die Gewalt einzudämmen, in der Hoffnung, dass sie sich
nicht ausbreiten wird.
Gegen Mitternacht kommen drei Führer der
Bewegung „Gelbe Westen“ aus einem Polizeirevier und erzählen einem
Fernsehreporter, dass sie an diesem Morgen früh verhaftet und
für den Rest des Tages eingesperrt worden waren. Ihr Anwalt sagt, dass
sie nichts falsch gemacht haben und nur „präventiv“ verhaftet wurden.
Er
weist darauf hin, dass ein im Februar 2019 verabschiedetes Gesetz es
der französischen Polizei erlaubt, jede Person, die verdächtigt wird,
eine Demonstration besuchen zu wollen, festzunehmen; eine richterliche
Genehmigung ist nicht erforderlich und eine Berufung ist nicht möglich.
Am Freitag, den 19. Juli, gewinnt die algerische Fußballmannschaft erneut.
Mehr junge Araber versammeln sich
in der Nähe des Arc de Triomphe, um wieder zu „feiern“. Der Schaden ist
noch größer als acht Tage zuvor. Mehr Polizisten tauchen auf; sie tun
fast nichts.
Am 12. Juli, zwei Tage vor dem Tag der Bastille, betreten mehrere hundert selbsternannte illegale afrikanische Einwanderer das
Pantheon, das Denkmal, das die Gräber von Helden beherbergt, die in der
Geschichte Frankreichs eine wichtige Rolle spielten. Dort kündigen die
Migranten die Geburt der „Schwarze-Westen-Bewegung“ an. Sie fordern die
„Regularisierung“ aller illegalen Einwanderer auf französischem Gebiet
und die kostenlose Unterbringung für jeden von ihnen.
Die Polizei taucht
auf, weigert sich aber zu intervenieren. Die meisten Demonstranten
gehen friedlich. Einige wenige, die die Polizei beleidigen, werden
verhaftet.
Präsident Macron sagt nie, dass es ihm leid tut für diejenigen, die ein Auge oder eine Hand verloren haben aufgrund extremer Polizeibrutalität. Stattdessen forderte er das französische Parlament auf, ein Gesetz zu verabschieden, das das Recht auf Protest und die Unschuldsvermutung fast vollständig abschafft und die Verhaftung von Personen überall und auch ohne Grund ermöglicht. Das Gesetz wurde verabschiedet.
Frankreich
ist heute ein vor sich hin treibendes Land. Unruhe und Gesetzlosigkeit
gewinnen weiter an Boden. Unordnung ist Teil des täglichen Lebens
geworden.
Umfragen zeigen, dass eine große Mehrheit Präsident Macron ablehnt. Sie scheinen seine Arroganz zu hassen und neigen dazu, ihm nicht zu vergeben. Sie scheinen seine Verachtung für
die Armen zu mißbilligen, die Art und Weise, wie er die „gelben Westen“
zerschlagen hat, und dafür, dass er selbst den geringsten Forderungen
der Demonstranten, wie dem Recht, ein Bürgerreferendum wie
in der Schweiz abzuhalten, nicht die geringste Beachtung geschenkt hat.
Macron kann nirgendwo in der Öffentlichkeit mehr hingehen, ohne
Wutanfälle zu riskieren