Dienstag, 29. November 2016

Israel steht sozusagen in Flammen - gelegt oder nicht - es ist schrecklich, sagen mir Insider


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Für knapp eine Woche standen große Teile Israels in Flammen. Die Frage, ob die über 200 Brände natürlichen Ursprungs sind oder vorsätzlich gelegt wurden, spaltet die israelische Gesellschaft und bringt unbarmherzig deren schändliche Fratze des tief verwurzelten Rassismus ans Tageslicht.
Seit Dienstag wüten in Israel und Palästina heftige Waldbrände. Von über 200 Feuern wurde im Zentrum und Norden des Landes, in der Jerusalem-Region, der Mittelmeerküste von Tel Aviv-Jaffa entlang bis nach Haifa, sowie in einigen Teilen des Westjordanlands berichtet. Anders als bei den großen Feuern 2010, bei denen 44 Menschen ums Leben kamen, gibt es aktuell glücklicherweise keine Todesopfer zu beklagen. Mehrere Hundert Menschen wurden jedoch mit Verletzungen, vor allem Rauchvergiftungen, in ärztliche Behandlung gegeben. Nach Zahlen israelischer Behörden brannten insgesamt rund 130 Quadratkilometer Wald- und Buschflächen.

Am heftigsten von den Flammen betroffen ist die Haifa-Region, in der auch ich zurzeit lebe, die Wälder der Carmel Mountains im Süden der Stadt standen tagelang in Flammen. 75.000 Menschen – rund ein Viertel der Bevölkerung – aus elf Stadtvierteln mussten hier evakuiert werden, was die größte Massenevakuierung in der Geschichte Israels darstellt, wie Haifas Bürgermeister Yona Yahav berichtet. Über 600 Häuser wurden durch das Feuer beschädigt, über ein Drittel davon komplett zerstört. 132 Menschen wurden allein in Haifa verletzt, darunter viele Kinder.

Im ganzen Land öffneten staatliche Einrichtungen, sowie religiöse Organisationen (jüdische und muslimische gleichermaßen) ihre Tore, um die Vertriebenen unterzubringen und zu versorgen. Auch über die sozialen Netzwerke wurde privat schützender Wohnraum zur Verfügung gestellt.
Die Brände folgen einer monatelangen Dürreperiode in der Region. Auch hier in Haifa war das Wetter ungewöhnlich warm und trocken für diese Jahreszeit und seit etwa einer Woche gibt es unaufhörlich heftige teils sturmartige Winde, weshalb sich die Feuer so rasch ausbreiten konnten und so schwer unter Kontrolle zu bringen waren.
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Von Jakob Reimann 28.November 2016