http://www.genialetricks.de/auflegen/
Ich weiß, dieses Thema passt nicht so sehr in meinen
BLOG. Jedoch hörte ich dieser Tage von 2 solchen
Fällen von unseren Vereinsmitgliedern, was mich veranlasste diesen Text hier einzustellen.
Sicher ist sicher ...
Eigentlich ist es eine alltägliche Situation und niemand würde darin
eine Gefahr vermuten. Aufgrund einer schlechten Verbindung wirst du
während des Telefongesprächs gefragt: „Können Sie mich hören?
“ Ist dies der Fall, antwortest du
selbstverständlich mit einem Ja. Doch nun rät die Polizei, sofort
aufzulegen, wenn der Anrufer dir diese Frage stellt.
Denn dahinter kann sich eine Betrugsmasche verbergen, die in den USA
aufkam, nach Kanada überschwappte und nun auch in Deutschland und
anderen europäischen Ländern Fuß fasst. Der fremde Anrufer versucht, dir
mit einfachen Fragen ein Ja zu entlocken, das er aufzeichnen kann.
So fragt dich der Betrüger beispielsweise, ob du ihn hören kannst
oder ob du der Hauseigentümer bist, und stellt dir weitere Fragen mit
offenkundigen Antworten.
Diese Tonaufnahme sowie andere Aufzeichnungen deiner Stimme aus dem
Gespräch nutzen die Betrüger, um in deinem Namen Geschäfte
abzuschließen. Je nachdem, wo eine stimmliche Authentifizierung möglich
bzw. nötig ist, wird deine Stimme für Versandbestellungen oder
Banktransaktionen – von Überweisungen über Kreditaufnahmen bis
Kontoänderungen – missbraucht.
Allein Siri auf dem iPhone, das Navigationsgerät im Auto oder Amazons
Echo zeigen, wie wichtig Spracherkennung in der digitalen Kommunikation
mittlerweile geworden ist.
Alternativ nutzen die Betrüger die Aufzeichnungen als vermeintlichen
Beweis dafür, dass du ein teures Geschäft mit ihnen abgeschlossen hast.
Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sollen so zur Zahlung
genötigt werden – manchmal unter zusätzlicher Zuhilfenahme eines
Inkassobüros.
Wird ein Inkassobüro herangezogen, kann das für den angeblichen
Schuldner zur Folge haben, dass sich seine Bonitätsbewertung
vorübergehend verschlechtert, was sich unter Umständen negativ auf die
Job- und Wohnungssuche, Kreditvergabe oder die Versicherungsprämien
auswirken kann.
Weil sie häufig nicht wissen, wie sie mit derartigen Inkassoverfahren
umgehen sollen und dementsprechend eingeschüchtert sind, sind Opfer
oftmals zur Zahlung bereit.
Um dem Betrug vorzubeugen, empfehlen Experten daher,
ein Telefongespräch mit unbekanntem Anrufer nicht entgegenzunehmen und
die Telefoneinstellungen dahingehend zu ändern, dass unbekannte Nummern
direkt auf die Mailbox umgeleitet werden. Zudem sollte man niemals
persönliche Informationen an fremde Anrufer weitergeben, selbst wenn
sich diese als Mitarbeiter der eigenen Bank oder
Versicherungsgesellschaft ausgeben. Außerdem sollte man einfach
auflegen, sobald einem das Gespräch verdächtig vorkommt.
Generell gilt, dass man sich von dubiosen und ungerechtfertigten
Zahlungsaufforderungen nicht einschüchtern lassen sollte. So berichtet
ein Mann aus Baden-Württemberg, dass man ihm während eines Telefonats,
bei dem der Anrufer auffallend penetrant ein Ja hören wollte, damit
drohte, ihm allein für das Auflegen eine Rechnung über 125 Euro
zuzusenden. „Das ist bei uns hier so, dass das Auflegen 125 Euro
kostet“, lautete die Begründung, von der der Angerufene sich allerdings
nicht beeindrucken ließ.
Es dürfte nicht weiter überraschen, dass auch Betrüger und Kriminelle
technische Neuerungen zu ihren Gunsten nutzen. Doch solange du weißt,
worauf du zu achten hast, kannst du all den Neppern, Schleppern und
Bauernfängern ein Schnippchen schlagen.