Donnerstag, 6. Juli 2017

Wahrheiten über Englands-Politik, dessen Geheimdienste im Nahen Osten und sonstwo?

http://www.neopresse.com/europa/nato-terror-in-libyen-und-das-massaker-von-manchester-was-wusste-die-britische-regierung/?utm_source=Beitr%C3%A4ge+des+Tages&utm_campaign=db77e9c3ab-Daily_Latest&utm_medium=email&utm_term=0_232775fc30-db77e9c3ab-120279501


 

Der Attentäter von Manchester war keineswegs ein Einzeltäter, sondern Teil einer als „Manchester Boys“ bekannten Gruppe von Dschihadisten, die vom britischen MI5 unterstützt wurden und 2011 mit dessen Hilfe in den Krieg gegen Gaddafi nach Libyen geschickt wurden – schreibt John Pilger.



Das Unaussprechliche in Großbritanniens Wahlkampf war Folgendes: Die Ursachenanalyse des Massakers von Manchester, in dem 22 überwiegend junge Menschen von einem Dschihadisten ermordet wurden, wird unterdrückt, um die Geheimnisse der britischen Außenpolitik zu schützen.


Kritische Fragen – beispielsweise, warum der Geheimdienst MI5 in Manchester terroristische „Vermögenswerte“ aufrechterhielt und warum die Regierung die Öffentlichkeit nicht vor der Bedrohung in ihrer Mitte warnte – bleiben unbeantwortet. Sie werden abgespeist durch das Versprechen einer internen „Überprüfung“.
Der mutmaßliche Selbstmordattentäter Salman Abedi war Teil einer extremistischen Gruppe, der Libyschen Islamischen Kampfgruppe (LIFG), die in Manchester gedeihen konnte und seit mehr als 20 Jahren vom MI5 großgezogen und genutzt wurde.



Die LIFG ist in Großbritannien als terroristische Organisation geächtet, die einen „Hardliner-Islamischen-Staat“ in Libyen anstrebt und „Teil der globalen von al-Qaida inspirierten islamistischen, extremistischen Bewegung ist“.



Der „rauchende Colt“ ist der Umstand, dass zu dem Zeitpunkt, als Theresa May Innenministerin war, es LIFG-Dschihadisten erlaubt wurde, sich ungehindert durch ganz Europa zu bewegen und sie ermutigt wurden, sich an der „Schlacht“ zu beteiligen: Zuerst, um Muammar al-Gaddafi in Libyen zu stürzen, später dann, um sich al-Qaida-nahen Gruppen in Syrien anzuschließen.



Berichten zufolge setzte das FBI Salman Abedi im vergangenen Jahr auf eine „Terror Watch List“ und warnte den MI5, dass seine Gruppe auf der Suche nach einem „politischen Target“ in Großbritannien war. Warum wurde er nicht festgenommen? Warum wurde das Netzwerk um ihn herum nicht daran gehindert, die Gräueltaten vom 22. Mai zu planen und durchzuführen?
Diese Fragen ergeben sich aus einem FBI-Leak, das die Tatsachenverdrehung vom vermeintlichen „Einzelkämpfer“ nach dem Massaker vom 22 Mai vollständig dekonstruierte – es folgten Londons panikgleiche und untypische Entrüstung in Richtung Washington und eine historisch einmalige Entschuldigung der Trump-Regierung für die FBI-Leaks.
Das Massaker von Manchester enthüllt die britische Außenpolitik und offenbart ihre faustische Allianz mit dem extremen Islamismus – insbesondere in Gestalt der als Wahhabismus oder Salafismus bekannten Sekte, deren Hauptverwalter und Bankier das Öl-Königreich Saudi-Arabien ist, Großbritanniens größter Waffeneinkäufer.



Diese imperiale Ehe reicht bis zum Zweiten Weltkrieg und den frühen Tagen der Muslimbruderschaft in Ägypten zurück.


 Das Ziel der britischen Politik war es, den Panarabismus aufzuhalten: der Versuch der arabischen Staaten, einen modernen Säkularismus zu entwickeln, ihre Unabhängigkeit vom Imperium des Westens zu behaupten und ihre Ressourcen selbst zu kontrollieren. Die Gründung Israels sollte dies vorantreiben. Der Panarabismus wurde zerschlagen, das Ziel heute ist Spaltung und Unterwerfung.



Laut Middle East Eye war die LIFG in Manchester im Jahr 2011 als die „Manchester Boys“ bekannt.


In unerbittlicher Feindschaft gegen Muammar al-Gaddafi wurden sie als high risk eingestuft, eine Reihe von ihnen stand unter Kontrollanordnungen – Hausarrest – des britischen Innenministeriums, als in Libyen die Anti-Gadaffi-Demonstrationen ausbrachen, einem Land, das aus unzähligen Stammesfeindschaften zusammengeschmiedet wurde.



Urplötzlich wurden die Hausarreste aufgehoben. „Mir wurde erlaubt zu gehen, es wurden keine Fragen gestellt“, sagte ein LIFG-Mitglied. Der MI5 händigte ihre Pässe aus und der Anti-Terror-Polizei am Flughafen Heathrow wurde befohlen, sie an Bord ihrer Flieger gehen zu lassen.



Der Sturz von Gaddafi, der die größten Ölreserven Afrikas kontrollierte, war in Washington und London von langer Hand geplant.



Laut französischer Geheimdienste verübte die LIFG in den 1990er Jahren mehrere Mordanschläge auf Gaddafi – finanziert vom britischen Geheimdienst. Im März 2011 ergriffen Frankreich, Großbritannien und die USA die Möglichkeit einer „humanitären Intervention“ und bombardierten Libyen. Im Rahmen einer UN-Resolution zum „Schutz der Zivilbevölkerung“ trat auch die NATO offiziell der Allianz bei.



Im vergangenen September kam eine Anfrage des Sonderausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des britischen Unterhaus zu dem Schluss, der damalige Premierminister David Cameron hätte sein Land basierend auf einer Reihe „falscher Annahmen“ in den Krieg gegen Gaddafi geführt und der Angriff hätte „den Aufstieg des Islamischen Staates in Nordafrika ermöglicht“. Der Bericht des Unterhauses zitierte Barack Obamas – in seinen Worten – „plakative“ Beschreibung von Camerons Rolle darin, dass Libyen zur „Shit Show“ wurde.



In der Tat war jedoch auch Obama ein federführender Akteur in dieser „Shit Show“ – gedrängt von seiner kriegshetzerischen Außenministerin Hillary Clinton und einer Medienlandschaft, die Gaddafi anklagte, den „Völkermord“ gegen sein eigenes Volk zu planen. „Wir wussten … dass, wenn wir noch einen Tag warteten“, so Obama, „Bengasi, eine Stadt der Größe von Charlotte, ein Massaker erleiden könnte, das auf die gesamte Region ausstrahlen und das Weltgewissen beflecken würde.“



Die Mär vom Massaker wurde von salafistischen Milizen erlogen, die einer Niederlage durch libysche Regierungskräfte entgegensahen. Sie erzählten Reuters, es würde „ein regelrechtes Blutbad geben, ein Massaker, wie wir es in Ruanda gesehen haben.“ Der Bericht des Unterhauses erläutert: „Die Behauptung, Muammar al-Gaddafi hätte das Massaker an Zivilisten in Bengasi angeordnet, wurde keineswegs durch die verfügbaren Beweise gestützt.“
Großbritannien, Frankreich und die Vereinigten Staaten haben Libyen als modernen Staat erfolgreich zerstört. Nach eigenen Angaben flog die NATO 9.700 Luftschläge, von denen mehr als ein Drittel zivile Ziele traf. Darunter waren Splitterbomben und Raketen mit Uransprengköpfen. Die Städte Misrata und Sirte wurden mit Bombenteppichen belegt. Die UN-Kinderorganisation UNICEF berichtete, ein hoher Anteil der getöteten Kinder „waren unter zehn Jahre alt.“



Neben der Ermöglichung „des Aufstiegs“ des Islamischen Staats – ISIS hatte bereits in den Ruinen des Blair- und Bush-Überfalls im Irak im Jahr 2003 Wurzeln geschlagen – fungierte nun auch ganz Nordafrika als Basis dieser mittelalterlichen Schergen. Der Angriff löste eine Massenbewegung von Flüchtlingen in Richtung Europa aus.


Cameron wurde in Tripolis als „Befreier“ gefeiert – oder zumindest bildete er sich das ein. Die Massen, die ihm zu jubelten, umfassten auch die heimlich vom britischen SAS ausgerüsteten und trainierten und vom Islamischen Staat inspirierten „Manchester Boys“.


Für die Amerikaner und Briten war Gaddafis wahres Verbrechen seine ikonoklastische Unabhängigkeit und sein Plan, den Petrodollar aufzugeben – eine tragende Säule des American Empires. Er verfolgte den kühnen Plan, eine gemeinsame goldgedeckte afrikanische Währung einzuführen, eine panafrikanische Bank zu gründen und eine Wirtschaftsunion armer ressourcenstarker Länder zu fördern. Ob all dies nun in die Tat umgesetzt worden wäre oder nicht, allein die Vorstellung davon war für die USA nicht hinnehmbar, da Washington sich darauf vorbereitete, in Afrika „einzusteigen“ und afrikanische Regierungen mithilfe militärischer „Partnerschaften“ zu kaufen.



Der gestürzte Diktator floh um sein Leben.


Ein Jet der britischen Royal Air Force machte seinen Konvoi ausfindig und in den Trümmern von Sirte wurde ihm ein Messer in den Anus gerammt – von einem Fanatiker, der in den Nachrichten als „Rebell“ beschrieben wurde.
Nachdem sie Libyens 30-Milliarden-Dollar-Waffenarsenal geplündert hatten, marschierten die „Rebellen“ nach Süden weiter und terrorisierten Städte und Dörfer. Sie überquerten Subsahara-Mali und vernichteten die zerbrechliche Stabilität dieses Landes. Die übereifrigen Franzosen schickten Flugzeuge und Bodentruppen, um in ihrer ehemaligen Kolonie „al-Qaida zu bekämpfen“ – oder die Plage, die sie selbst erst miterschaffen haben.



Am 14. Oktober 2011 gab Präsident Obama bekannt, dass er Special Forces nach Uganda schicken würde, um im dortigen Bürgerkrieg einzusteigen.


In den nächsten Monaten wurden US-Truppen nach Südsudan, Kongo und in die Zentralafrikanische Republik entsandt. Nach der „Sicherung“ Libyens war nun eine amerikanische Invasion des afrikanischen Kontinents im Gange, weitgehend unberichtet von den Medien.

In London wurde von der britischen Regierung eine der größten Waffenmessen der Welt inszeniert.


Für Aufregung an den Ständen sorgte der „Vorführeffekt in Libyen“. Die Londoner Industrie- und Handelskammer hielt eine Vortragsreihe mit dem Titel „Naher Osten: Ein riesiger Markt für britische Verteidigungs- und Sicherheitsfirmen“. Gastgeber war die Royal Bank of Scotland, ein Großinvestor für Streubomben, die in Libyen großflächig gegen zivile Ziele verwendet wurden. Der Werbetext der Waffensparte der Bank lobte die „beispiellosen Möglichkeiten für britische Verteidigungs- und Sicherheitsfirmen“.



Im vergangenen Monat war Premierministerin Theresa May in Saudi-Arabien und verkaufte weitere der britischen Waffen im Wert von drei Milliarden Pfund, die die Saudis gegen den Jemen verwendet hatten.


In Kommandoräumen in Riad unterstützen britische Militärberater die saudischen Bombenangriffe, die mehr als 10.000 Zivilisten getötet haben. Es gibt klare Anzeichen einer Hungersnot. Laut UNICEF stirbt alle zehn Minuten ein jemenitisches Kind an vermeidbaren Krankheiten.



Das Massaker von Manchester vom 22. Mai war das Produkt einer solch erbarmungslosen staatlichen Gewalt an weitfernen Orten, viele davon sponsored by Britain. Die Lebensgeschichten und Namen der Opfer sind uns so gut wie nie bekannt.



Diese Wahrheiten kämpfen darum, gehört zu werden, so wie sie es auch taten, als am 7. Juli 2005 in der Londoner U-Bahn die Bomben hochgingen. Gelegentlich bricht ein Mitglied der Öffentlichkeit das Schweigen, so wie der Ostlondoner, der vor ein CNN-Kamerateam trat. „Irak!“, brüllte er. „Wir haben den Irak überfallen. Was haben wir denn anderes erwartet? Los, sag es mir.“



Bei einer großen Medienversammlung, die ich besuchte, äußerten sich viele der bedeutenden Gäste über „Irak“ und „Blair“ als eine Art Katharsis für das, was sie sich nicht wagten, beruflich und öffentlich auszusprechen.



Bevor er den Irak überfiel, wurde Blair vom Joint Intelligence Committee gewarnt, „mit Beginn einer militärischen Aktion gegen den Irak wird die Bedrohung durch al-Qaida zunehmen. … Die weltweite Bedrohung durch andere islamistische Terrorgruppen und Einzelpersonen wird deutlich zunehmen“.



So wie sich schon Blair die Gewalt seiner und George W. Bushs blutdurchtränkten „Shit Show“ nach Hause holte, fuhr auch David Cameron, unterstützt von Theresa May, die grauenhaften Nachwirkungen seiner Verbrechen in Libyen ein – einschließlich jener, die am 22. Mai in der Manchester Arena getötet und verstümmelt wurden.


Die Märchengeschichten sind zurück – keine große Überraschung. Salman Abedi hat alleine gehandelt. Er war ein kleiner Verbrecher, sonst nichts. Das umfangreiche Netzwerk, das durch das Leak der Amerikaner aufgedeckt wurde, ist verschwunden. Doch die Fragen bleiben.


Wie konnte Abedi frei durch Europa reisen, nach Libyen und zurück nach Manchester, nur wenige Tage bevor er sein schreckliches Verbrechen begangen hat?  

Wurde Theresa May vom MI5 darüber unterrichtet, dass das FBI Abedi als Teil einer islamistischen Zelle identifiziert hatte, die einen Angriff auf ein „politisches Target“ in Großbritannien plante?

Im aktuellen Wahlkampf äußerte Labour-Führer Jeremy Corbyn verhaltene Kritik „am Krieg gegen den Terror, der gescheitert ist“. Wie er natürlich weiß, war es nie ein Krieg gegen den Terror sondern ein Krieg der Eroberung und Unterwerfung. Palästina. Afghanistan. Irak. Libyen. Syrien. Iran soll als nächstes drankommen. Und vorher kommt das nächste Manchester, wer hat den Mut, das auszusprechen?

 ----------------------------



Soviel zum hochgepriesenen Brexit Land,   zum England Land  & ihre aktuellen Politkracher.


( Vorwürfe zielen natürlich nicht auf die Menschen in England,  sondern an die Schar der Kriegstreiber und Kriegsgewinner dort.) 


Wer sagt uns wie die englischen Geheimdienste auch in Old Europ herumwerken,  - aufpassen ist angesagt. Die wahren  Kriegshetzer sitzt gleich um die Ecke und du erkennst sie in deiner Gutmüdigkeit vielleicht nicht, oder zu wenig.