Wurde Khashoggi wegen geplanten 9/11 Enthüllungen ermordet?
„Es
war wie in Pulp Fiction.“
Unter Hinweis auf den Kultfilm Quentin
Tarantinos, in dem ein „Cleaner“ am Tatort eines Blutbads aufräumt,
schilderte ein Geheimdienstmann gegenüber der New York Times die
Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi am Dienstag, 2.
Oktober, im saudischen Konsulat in Istanbul.
Unter Berufung auf die
Geheimdienste der Türkei und der USA hat die Washington Post, für die
Khashoggi eine Kolumne verfasst hat, auch Details parat: „Man kann seine
Stimme hören und Stimmen von Männern, die Arabisch reden. Man kann
hören, wie er verhört, gefoltert und ermordet wird.“
Der makabere Fall des vermissten Journalisten wirft
die Frage auf:
Haben die saudischen Machthaber befürchtet, dass er
höchst schädliche Informationen über ihre geheimen Geschäfte preisgeben
könnte? Insbesondere mögliche Beteiligung an den Terroranschlägen vom
11. September 2001 in New York.
Es gibt erhebliche Indizien dafür, dass Saudi-Arabien
an den Terroranschlägen vom 11. September beteiligt war.
Mindestens
fünfzehn der neunzehn Entführer waren Bürger Saudi-Arabiens. Es gibt
auch Hinweise auf eine Finanzierung für die Terroristen.
Informationen
über die genaue Rolle Saudi-Arabiens bei dem Angriff wurden bislang
jedoch geheim gehalten. Trotz seines Versprechens, die transparenteste
Regierung der amerikanischen Geschichte zu präsidieren, setzte Präsident
Obama die Politik der Bush-Administration fort und zensierte 28 Seiten
des Berichts der 9/11-Kommission von 2004.
Diese Seiten bezogen sich auf
die Beteiligung Saudi-Arabiens an den Anschlägen vom 11. September.
Besonders brisant sind US-Medienberichte
über den Fall Kashoggi, die enthüllen, dass der amerikanische
Geheimdienst wusste, dass saudische Regierungsvertreter Pläne für die
Beseitigung von Khashoggi hatten.
Wenn die Amerikaner wussten, dass das
Leben des Journalisten in Gefahr war, wieso warnten sie ihn nicht?
Jamal Khashoggi (59) war aus Sicht der saudischen Elite eine Gefahr.
Zuvor war er leitender Redakteur in saudischen Medien und Berater des
königlichen Hofes. Er war eng mit den Geschäften des Haus von Saud
verbunden. Wie ein Kommentator es kryptisch formuliert:
„Er wusste, wo
alle Leichen begraben waren.“
Während westliche Medien und einige führende
Politiker Kronprinz Mohammed bin Salman als „Reformer“ betrachteten,
vereitelte Khashoggi diese saudische Öffentlichkeitsarbeit, indem er den
Krieg im Jemen, die Blockade gegen Katar und das harte Vorgehen gegen
saudische Kritiker kritisierte.
Was die saudischen Mitglieder des Königshauses
jedoch mehr beunruhigt haben dürfte, war, was Khashoggi über dunklere,
schmutzige Dinge wusste. Und nicht nur die Saudis, sondern auch die
amerikanischen Akteure des tiefen Staates.
Kashoggi war früher ein Medienberater
für Prinz Turki al-Faisal, der durch seine engen Beziehungen zu
amerikanischen und britischen Kollegen eine eminente Rolle im saudischen
Geheimdienst spielte. Prinz Turkis Vater, Faisal, war bis zu seiner
Ermordung 1975 durch einen Familienrivalen der König von Saudi-Arabien.
Faisal war ein Halbbruder des gegenwärtigen Königs, Salman, und deshalb
ist Prinz Turki ein Cousin des Kronprinzen – wenn auch mit 73 mehr als
doppelt so alt.
Für fast 23 Jahre,
von 1977 bis 2001, war Prinz Turki der Direktor des saudischen
Geheimdienstes Mukhabarat. Er war massgeblich an der saudischen,
amerikanischen und britischen Organisation der Mudschaheddin in
Afghanistan beteiligt, um die sowjetischen Streitkräfte zu bekämpfen.
Diese Militanten in Afghanistan entwickelten sich später bekanntlich zum
Al-Qaida-Terrornetzwerk, das in verschiedenen US-Stellvertreter Kriegen
im gesamten Nahen Osten, in Nordafrika und Zentralasien, einschliesslich
Russlands Hinterhof im Kaukasus bis heute Not und Elend verursacht.
Zehn Tage vor den Terroranschlägen vom 11.
September 2001 in New York City, in denen etwa 3.000 Amerikaner ums
Leben kamen, zog sich Prinz Turki von seinem Posten als Chef des
saudischen Geheimdienstes zurück.
Es war ein abrupter Abgang, lange bevor seine Amtszeit auslief.
Es gab schon früher Spekulationen
in US-Medien, dass diese hochrangige saudische Persönlichkeit im Voraus
wusste, dass etwas Schlimmes am 11. September passieren würde.
Prinz Turki wurde später in einer Klage von
Familien von 9/11 Opfern benannt. Es gibt kaum Indizien, dass er
wissentlich an der Organisation des Terroranschlags beteiligt war.
Spätere öffentliche Kommentare zeigten, dass Prinz Turki von der
Gräueltat entsetzt war. Aber die Frage ist:
Hatte er von dem
bevorstehenden Vorfall gewusst, und alarmierte er den US-Geheimdienst,
der dann keine angemessenen Massnahmen ergriff, um es zu verhindern?
Eine vorläufige Idee hier ist, dass Khashoggi, in
seinen engen Beziehungen mit Prinz Turki im Laufe der Jahre,
hochsensible Insider-Informationen über das, was tatsächlich am 11.
September passierte, gesammelt hatte.
Konnte er belegen, dass die
arabischen Entführer nur Sündenböcke waren, die von der CIA benutzt
wurden, um ein Ereignis zu ermöglichen, das inzwischen vom Deep State
genutzt wurde, um einen globalen „Krieg gegen den Terror“ als Deckmantel
für illegale Kriege in Übersee zu starten?
Fazit:
Jamal Khashoggi kannte vermutlich zu viele
dunkle Geheimnisse über die geheime Zusammenarbeit der USA und
Saudi-Arabien. Und mit seiner zunehmenden Agitation als kritischer
Journalist in einer prominenten amerikanischen Nachrichtenagentur war es
vielleicht Zeit, ihn zum Schweigen zu bringen. Die Saudis als Killer
und die CIA als Vermittler; Hand in Hand wie am 11. September.