(David Berger) Skandal ausgerechnet an einer der heiligsten
Stätten der katholischen Welt, am heiligen Haus von Loreto: zum ersten
mal verweigert ein Papst Gläubigen seinen Ring zu küssen („baciamano“), mit dem diese dem Papstamt und nicht seiner Person die Reverenz erweisen.
Seit
gestern ist die Welt gläubiger Katholiken wieder um ein ganzes Stück
trauriger geworden:
Bei dem Besuch von Papst Franziskus im heiligen Haus
von Loreto zum Fest Mariä Verkündigung
am gestrigen Tag entstand ein beunruhigendes Video von der
italienischen Nachrichtenseite TGCOM 24, das bei Gläubigen in aller Welt
Entsetzen auslöst:
Franziskus zog immer wieder seine Hand weg
Das
Video zeigt, wie die die Gläubigen – nach einem Jahrhunderte alten
Brauch – ehrfürchtig auf die Knie gehen und den Ring des Papstes küssen
wollen, Franziskus aber immer wieder seine Hand von den Pilgern
wegzieht.
Der
Bischofsring gilt als als Symbol für die mystische Verlobung des
Bischofs mit seiner Kirche. Er ist somit ein Zeichen der Treue des
Bischofs bzw. des Papstes als Bischof von Rom zur Kirche und zu
Christus.
Der symbolische Kuss des bischöflichen Ringes soll auch
den Papst an seine Loyalität gegenüber dem Volk Gottes und Christus, an
seine Verpflichtungen, die er als Papst übernommen hat, erinnern: Die
Einheit der Kirche zu schützen und sie im wahren Glauben zu befestigen.
Ist Franziskus nur ehrlich?
Kirchennahe
italienische Medien versuchen den Vorfall derzeit zu bagatellisieren,
in dem sie erklären, Franziskus habe damit unterstreichen wollen, dass
auch er nur ein Pilger unter vielen ist.
(„A sottolineare ancora di più
il suo essere pellegrino a Loreto il fatto che Papa Francesco ha
rifiutato il baciamano da autorità e pellegrini. Quelle).
Aber diese Demuts-Strategie überzeugt kaum noch jemanden, da immer mehr
bekannt wird, mit welcher herzlosen Härte Franziskus innerhalb der
Hierarchie gegen jene vorgeht, die seinem Kurs kritisch gegenüber
stehen.
Nun könnte man einwenden, dass der Papst mit dieser
Verweigerung des Ringkusses nur ehrlich ist, dass er nicht für etwas
geehrt werden will, dass er ohnehin nicht einzuhalten beabsichtigt.
Mit
der Verweigerung des Kusses übersieht der Papst aber, dass die
Gläubigen nicht seine Person oder gar seine Amtsführung würdigen,
sondern dem Amt, das ihm nur zur treuen Verwaltung geliehen ist, ihre
Referenz erweisen.
Vor diesem Hintergrund missbraucht Bergoglio
auf unerträglich egoistische Weise seine Macht, um das Amt, das ihm
diese Macht überhaupt erst gibt, zu schädigen.