Mittwoch, 8. März 2017

Die Wende des Westens steht vor der Türe

 Wenn ein Wiener Finanzexperte aus der Schule plaudert...

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Seit ich damit begonnen habe, die Artikelserie „Geld zum Wohle aller“ zu schreiben und diese inzwischen hier auf auf Neopresse und anderen Medien im Internet veröffentlicht und damit ein breiteres Publikum erreicht habe, werde ich immer wieder gefragt, was mich dazu gebracht hat, diese Kehrtwende vom Banker und Vermögensverwalter zum Kritiker der Finanzmärkte und unseres Finanzsystems zu machen und über neue Lösungswege nachzudenken.
Nun – es ist sehr viel passiert in den fast 30 Jahren, in denen ich im Finanzgeschäft tätig war. 

Nur – ich habe mir eben immer auch Gedanken darüber gemacht, was passiert da, was geht hier wirklich ab, was steckt dahinter?

Und ich bin in diesen Jahren natürlich auch oft gescheitert – aber erfolgreich gescheitert – denn ich bin dabei gescheiter geworden, darum heißt es ja gescheitert. Und ich habe dabei auch eine Menge Mist gebaut. Einen riesen Haufen Mist. Darum habe ich jetzt eine Menge Dünger, selbst produziert für den nächsten Teil meines Lebens. Und auf diesem Dünger wachsen plötzlich neue Dinge, neue Gedanken, neue Ideen und sie gedeihen hervorragend.

Samenkörner der Finanzwirtschaft

Ich mache mir diese Gedanken, weil ich bereits in den 1990er Jahren, ganz am Anfang meiner Berufslaufbahn, begonnen habe zu verstehen, was die Finanzwirtschaft für Samenkörner produziert. Es ist ja so – wenn man ein Samenkorn richtig interpretiert und weiß, dass das Samenkorn z.B. Weizen ist, dann brauchst man kein Prophet mehr zu sein, um voraussagen zu können, dass das Samenkorn Weizen produzieren wird.

Ich habe schon in den 90er Jahren teilweise intellektuell, teilweise gefühlsmäßig verstanden, dass die Finanzwirtschaft mit der Liberalisierung der Märkte Samenkörner produziert, die einfach nicht gut sind, die aber trotzdem zur Ernte kommen müssen. Und das ist das, was Europa aber auch Amerika und der Rest der Welt aktuell erlebt.

Wir leben in einer sehr interessanten, in einer absolut spannenden Zeit.

Keiner von uns weiß, was morgen passiert. Es gibt sogar Leute, die meinen, dass demnächst die Welt untergeht. Doch einen Denkfehler darf man dabei nicht machen. Die Welt ist nicht die Kugel auf der wir leben. Die Kugel ist die Erde. Und die Erde geht nicht unter – auch wenn wir uns noch so bemühen, sie zu zerstören – die Erde hat schon viel mehr überlebt als z.B. uns Menschen. Und sie hat eine enorme Kraft, sich immer wieder zu regenerieren, mit uns oder von uns. Nein die Erde geht bestimmt nicht unter, aber vielleicht unsere Welt. Denn diese Welt ist ein System. Und dieses System hat ein Problem. Wir haben eine Systemkrise, die zu einer Finanzkrise geführt hat, die zu einer Schuldenkrise geführt hat, die zu Umweltkrisen, zu politischen Krisen, zu Flüchtlingskrisen, zu allen möglichen Arten von Krisen geführt hat, weil die Samenkörner jetzt einfach zur Ernte kommen und damit die Dinge heute sichtbar werden, die schon vor vielen Jahren gesät worden sind.

Gewaltiges, Neues kann gestaltet werden

Wir müssen uns aber vor der Zukunft nicht fürchten, denn wir haben alle Möglichkeiten in dieser Situation Gewaltiges zu gestalten und zu erreichen, wenn wir bereit sind, die Dinge anzuschauen, die Dinge zu betrachten, wie sie nun mal sind.

Wenn wir bereit sind, den Kopf aus dem Sand zu ziehen und den Tatsachen ins Auge zu sehen und neu zu denken, anders zu denken, umzudenken und uns neu zu orientieren egal wer wir sind, was wir beruflich machen oder wie alt wir sind.
Ja wir haben Krisen, jede Menge Krisen, manche haben sogar eine Ehekrise – wer hat davon schon einmal gehört? Aber wir konzentrieren uns nicht auf diese Krisen, sondern auf die Chancen die sie bieten. Was wir z.B. sicherlich nicht haben, ist eine Wirtschaftskrise und die kommt auch nicht.

Wirtschaften heißt: Jeder tut das, was er besonders gut kann

Wirtschaften heißt nämlich: jeder tut das, was er besonders gut kann, er konzentriert sich auf seine Fähigkeiten und auf seine Talente und wir lösen uns gegenseitig Probleme. Wirtschaftsleben ist ein gegenseitiges Problemlösen. Ich mach dir das Leben einfacher mit meinen Talenten, du machst mir das Leben einfacher mit deinen Talenten. Ich löse deine Probleme mit meinen Talenten und du löst meine Probleme mit deinen Talenten. Ein Austausch von Problemlösungen – das ist Wirtschaftsleben.

Eine Wirtschaftskrise hätten wir, wenn alle Probleme gelöst wären. Da gäbe es nichts mehr zu tun.

Aber Tatsache ist, dass wir in einer Zeit leben mit so viel ungelösten Problemen wie nie zuvor. Deshalb haben wir eigentlich eine Hochkonjunktur. Wir haben buchstäblich eine Hochkonjunktur für Menschen, die bereit sind, den Problemen in die Augen zu schauen, die Probleme zu verstehen und dann anders zu denken und anders zu handeln, als die Masse denkt und handelt.

Und genau dazu möchte ich einen Beitrag leisten. Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass die Leute damit anfangen den Kopf aus dem Sand zu ziehen und sich mit der Situation auseinander zu setzen, zu verstehen, was gerade passiert, und den Stier bei den Hörnern zu nehmen und das Leben selbst neu zu gestalten und nicht von anderen gestalten zu lassen. Vor allem nicht wieder von jenen gestalten zu lassen, die uns schon bisher dahin gebracht haben, wo wir heute stehen.

Derzeit fällt die Mauer des Kapitalismus

Ich bin überzeugt davon, dass wir vor einer großen Wende stehen – vor der Wende des Westens. Nicht mehr und nicht weniger. Vor 25 Jahren ist die Mauer des Kommunismus gefallen. Derzeit ist die Mauer des Kapitalismus dabei zu fallen. Beides sind menschenverachtende Systeme und alles was menschenverachtend ist, hat auf Dauer keinen Bestand, weil es schlussendlich um Menschen geht auf dieser Welt und nicht um Geld.

Und es gibt 2 Dinge auf dieser Erde, die niemand austricksen kann – zwei Dinge, die für alle gelten: das eine ist das Gesetz von Saat und Ernte – was der Mensch sät, das wird er ernten und das andere, das man nie ändern wird können, ist das Gesetz der Mathematik: 1-2 = -1. Egal ob es um ein Land geht, eine Bank geht, eine Firma geht oder um den privaten Geldbeutel geht. 1-2 = immer -1.

Und wenn man in der Wirtschaft ständig irgendwie oder irgendwo ein Minus produziert, dann kommt der Tag, an dem der Betrag der da im Minus steht, so groß ist, dass es keine Chance mehr gibt, außer einen Schnitt zu machen. Und wir stehen jetzt vor diesem Schnitt.  

Dem Ende des Kapitalismus!

Einen Fehler darf man aber nicht machen – das ist mir sehr wichtig: verwechseln sie den neoliberalen Kapitalismus von dem ich da spreche, nicht mit freiem Unternehmertum. Das sind zwei grundverschiedene Dinge. Freies Unternehmertum ist ein ideales System für diese Erde. Wir sind ausgestattet mit Fähigkeiten und Talenten, damit wir ein Segen sind für andere Menschen: Wir tauschen Problemlösungen. Das ist freies Unternehmertum.

Kapitalismus aber ist, wenn man Geld nimmt, das eigentlich nur ein Tauschmittel wäre, und aus diesem Geld macht man ein Produkt, Finanzprodukte, die man mit Zins und Zinseszins vermehrt und spekulativ in die Höhe treibt, ohne dass dadurch Probleme gelöst werden.

Ohne dass dadurch Werte geschaffen werden für die Menschen. Es werden eher Probleme geschaffen dadurch, anstatt gelöst.

Wenn man bereits fast 98% des Kapitals auf dieser Erde dazu einsetzt, um aus Geld Geld zu machen, dann muss man wissen, dass das ein Schneeballsystem ist. Und der Tag kommt, an dem man es nicht mehr schaffen wird, diesen riesigen Schneeball noch einmal umzudrehen. Und wir sind jetzt in dieser Zeit. Wir müssen uns aber davor nicht fürchten. Denn es kommt eine neue Zeit.

Ideen für eine neue Zeit

Es kommt nur darauf an, dass wir dann auch eine Idee haben, wie wir weitermachen. Haben wir eine Idee für die Zeit nach der Wende des Westens? Das wird die große Frage sein. Und ich bin dabei, mir heute schon darüber Gedanken zu machen, wie wir dann weitermachen. Ich setze mich heute schon mit solchen Ideen auseinander und mich für solche Ideen ein, für die Zeit nach dieser Wende.
Und es gibt viele solcher Ideen, viele neue Modelle und Lösungsvorschläge. Das Problem ist nur, dass wir meistens so sehr in die Probleme des Alltags verstrickt sind, dass wir gar nicht dazu kommen, uns damit auseinanderzusetzen. Es ist aber wichtig, dass wir das tun.

Eine dieser Ideen ist es z.B., dass wir in Österreich eine neue Bank gründen wollen. Eine ethische Bank. Eine demokratische Bank. Die Bank für Gemeinwohl. Da sind wir gerade mitten dabei und da können Sie z.B. gerne mithelfen, mitgründen, mitmachen und mitgestalten.
Eine andere Idee ist die, eines völlig neuen Geldsystems, das bereits sehr weit entwickelt ist und bereit wäre, zumindest parallel zu unserem aktuellen Geldsystem eingeführt zu werden. Auch da können sie mithelfen und mitgestalten und die Idee verbreiten helfen.

Und eine Idee, die uns ebenfalls bei den aktuellen oder kommenden Problemen in unserem Finanzsystem helfen kann, ist jene von regionalen und komplementären Währungen. Diese sind in immer mehr Regionen verfügbar und können von ihnen eingesetzt werden, mit vielen Vorteilen für sie und für die regionale Wirtschaft.

Mit der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, ließen sich viele soziale Probleme und eine übertriebene Verteilungsungerechtigkeit lösen und mit einer Vollgeldreform könnten wir das Staatsschuldenproblem lösen und den Staat und damit die Bürger wieder zum Souverän über unser Geld machen.

Über all diese Themen habe ich in meiner Artikelreihe „Geld zum Wohle aller“ hier und in anderen Medien ausführlich berichtet und weitere werden noch folgen.

Das heißt, all diese Lösungsmöglichkeiten liegen vor uns – die Frage ist nur, wenden wir sie auch an, handeln wir neu, agieren wir anders, denken wir um und entwickeln wir daraus einen Plan für eine neue Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung? Oder gehen wir weiter auf den alten ausgetrampelten Wegen und folgen damit einem anderen Plan für eine neue Weltordnung, den andere sich ausgedacht haben – zu deren Vorteil, nur weil das bequemer erscheint?
Es ist höchste Zeit für ein gerechteres, menschenwürdigeres und nachhaltigeres Finanz- und Wirtschaftssystem. Wir können es schaffen. Helfen Sie mit und werden Sie aktiv.

Treten Sie jetzt in Kontakt mit mir und informieren Sie sich. Auf meiner Homepage habe ich alle Themen übersichtlich zusammengestellt, für die Sie aktiv werden können:
  • Sie wollen helfen, die Bank für Gemeinwohl mitzugründen? Schreiben Sie mir oder zeichnen Sie Anteilsscheine direkt auf der HP des Projekts.
  • Sie möchten wissen, wie Sie eine Regionalwährung zum Vorteil aller Beteiligten einsetzen können? Informieren Sie sich auf meiner Homepage
  • Sie wollen Gradido Botschafter werden und die Idee für ein neues Finanzsystem verbreiten? Gerne bin ich dafür Ihr Mentor und Coach – schreiben Sie mir.
  • Sie wollen Umdenktrainer werden? Gerne vermittle ich Ihnen gratis ein Informationsseminar und verbilligte Seminartarife – schreiben Sie mir.
  • Sie möchten mich als Referent buchen? Näheres über Vorträge und Termine auf meiner HP.
HP: www.michael-zorn.at
Dieser Artikel ist inspiriert durch einen Vortrag von Karl Pilsl – Umdenktrainer, Autor und Public Speaker.

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Immerhin befasst sich Herr Zorn mit den heutigen Problemstellungen und sucht nach Wegen .. 

lg wolf