https://philosophia-perennis.com/2019/03/25/70-in-basilicata-der-naechste-sieg-von-mitterechts-in-italien/
Am gestrigen Sonntag erfolgte der siebte Sieg für Mitterechts
in der süditalienischen Provinz Basilicata zwischen Neapel und Bari, in
der unter anderem die diesjährige Kulturhauptstadt Europas Matera
liegt. 42 % für Mitterechts gegen 33 % für Mittelinks. Damit enden hier
24 Jahre linker Regierung. Ein Gastbeitrag von Wulf D. Wagner
Auf
dem Rückflug nach Palermo saß neben mir wieder einmal eines jener
jungen hübschen italienischen Ehepärchen, die in der Fremde – sprich
Berlin – eine Arbeit fanden: in einer italienischen Fabrik, die
Mozzarella herstellt und in der die Angestellten nahezu alle aus
Italien, Spanien oder Südamerika stammen sollen. Statt italienische
Mozzarella aus Italien zu importieren, entwurzeln wir lieber die
Menschen.
Wer nun meint, dass sei doch toll für die jungen Leute,
dass sie im hippen Berlin leben können, der irrt sich gewaltig, nicht
nur wegen der steigenden Mietkosten. Mag es unter meinen
palermitanischen „Künstler“-Freunden einige geben, die sich gerne im
kalten Norden aufhalten, die meisten Süditaliener sehnen sich in ihre
Heimat zurück und warten auf die wenigen Ferien, um wenigstens kurz
heimzukehren. Vergessen wir nicht, dass es auch das Sehnsuchtsland von
uns Deutschen war!
Eine Region Italiens nach der anderen wird „rechts“
Die
deutsche Qualitätpresse erspart dem Leser gerne – vermutlich um uns
unmündige Bürger nicht zu verwirren –, was in Italien so alles vor sich
geht, etwa, dass hier Region um Region – diese entsprechen etwa unseren
Bundesländern – von Mitterechtsbündnissen gewonnen und von der Linken
verloren werden. Seit den Wahlen in Italien im März 2018 und der
Regierungsbildung von Movimento 5 stelle und Lega – man verzeihe mir,
dass ich kein „populistisch“ hinzusetze – gab es in sechs Regionen des
Landes, darunter der Insel Sardinien, Wahlen.
Sie alle wurden von dem
Mitterechtsbündnis aus Lega (Matteo Salvini), Forza Italia (Silvio
Berlusconi) und Fratelli d’Italia (Giorgia Meloni) nebst kleineren
Parteien gewonnen, überall verlor das Mittelinksbündnis angeführt von
der Partito Democratico.
Am gestrigen Sonntag, 24. März 2019,
erfolgte der siebte Sieg für Mitterechts in der süditalienischen Provinz
Basilicata zwischen Neapel und Bari, in der unter anderem die
diesjährige Kulturhauptstadt Europas Matera liegt. 42 % für Mitterechts
gegen 33 % für Mittelinks. Damit enden hier 24 Jahre linker Regierung.
Die Lega Nord erreicht im Süden aus dem Stand 18,8 %
Die
Zahlen sprechen für sich. Die Regierunsgpartei M5s kann ihr
herausragendes Ergebnis von 2018 (44,3 %) zwar nicht halten, bleibt aber
stärkste Kraft mit 20,5 %. Die Regierungspartei Lega, die bei den
Regionalwahlen 2013 hier noch nicht antrat und 2018 in Basilicata nur
6,2 % erreichte, erklomm nun 18,8 % und führt damit auch hier das
Mitterechtsbündnis an,
denn Berlusconis FI fiel leicht von 12,4 % (2018)
auf 9,1 %, während die nationalkonservativen Fratelli d’Italia 5,9 %
gewannen. Erneut stürzte die linke PD ab, von 24,8 % (2013) auf 16,1 %
im Jahr 2018, und gestern auf 8,2 %.
So vielfältig die Gründe für den
Verlust der Linken und die Siege der Rechten sein mögen, der Hauptgrund
liegt im Realitätsverlust auch der italienischen Linke, die kein anderes
Objekt ihres Interesses mehr kennt als den Migranten. So meinte einer
ihrer Hauptvertreter und Hauptgegner Salvinis, der Schriftsteller
Roberto Saviano, in einem Gesprächsband mit Giovanni di Lorenzo,
Chefredakteur der ZEIT:
„Ich möchte darauf bestehen, dass der Süden [Italiens] nur gerettet werden kann, wenn man ihn den Flüchtlingen überlässt“,
…also
Afrikanern. Nun, das sehen die Menschen in der Basilicata anders. Hörte
man ihre Stimmen vor der Wahl, so drückten sie stets ihre vorsichtige
Hoffnung nach Veränderung (cambiamento) aus, stets mit dem größten
Wunsch, dass ihre Kinder oder Enkel in der Heimat eine würdige Zukunft
finden und gestalten können.
Nicht von ungefähr sagte daher der nun neu gewählte Präsident der Region, Vito Bardi, der dem Mitterechtsbündnis vorsteht:
„Die
Arbeit nimmt Platz 1 meiner Agenda ein. Die Jungen müssen bleiben und
ihre Möglichkeiten hier finden, in Gesetzlichkeit und Transparenz.“
Salvinis „Prima gli Italiani“ überzeugt in ganz Italien
Bei
all den Wahlen der vergangenen Monate drückte sich diese Hoffnung aus,
in Basilicata führte sie sogar zu einem Anstieg der Wahlbeteiligung auf
53,5 %; die größte Partei bleibt allerdings die der Nichtwähler. Ob die
Hoffnungen erneut betrogen werden, wird sich zeigen.
Eines steht
fest: Matteo Salvini sieht sich einmal mehr mit seiner Politik „Prima
gli Italiani“ und für einen geordneten Staat bestätigt und kann seine
Wahlversprechen Stück für Stück einlösen. Mit dem gestrigen Wahlergebnis
können er – aber auch Luigi Di Maios M5s – gelassen auf die Europawahl
zugehen.
***
ENDE