Montag, 12. August 2019

100 Tage Brexit = OKAY...






https://www.journalistenwatch.com/2019/08/10/witzig-boris-johnson/

 

Witzig, schnell und immer beliebter: 

 

Boris Johnson auf der Zielgeraden



Es sind weniger als 100 Tage bis zum langersehnten und befürchteten Brexit. Der neue Premier Boris Johnson legt einen regelrechten Sprint hin, findet unser London Korrespondent The Brit. Die Briten finden das offenbar gut: Sie belohnen seinen harten Kurs in neuen Umfragen. Boris Johnson kann, so wie es im Moment aussieht, bald 40 Prozent der Bevölkerung hinter sich vereinen.

 


Foto:Von John Gomez/shutterstock
Foto:Von John Gomez/shutterstock

 

Was für ein Unterschied, seit Boris Johnson am 24. Juli neuer britischer Premierminister wurde. Aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse scheint es fast  unglaublich, dass Boris erst seit zwei Wochen im Amt ist. 

 

 

Die politische Zukunft Großbritanniens hat sich mit ihm komplett geändert. Nicht wenige sind wirklich überrascht von der Geschwindigkeit und Entschlossenheit, mit der er umfassende Veränderungen herbeiführt. Er hat seinen Kritikern gezeigt, dass sie mit dem Vorwurf, er würde den „Details nicht genug Aufmerksamkeit widmen“, falsch liegen.

 

 

In zwei neuen Umfragen liegt die Konservative Partei nun weit vor der Labour Party. Eine kürzlich durchgeführte YouGov-Umfrage ergab, dass die Konservativen 31% (+6) und interessanterweise die Labour- und Liberaldemokraten 21% bzw. 20% der Befragten hinter sich wissen. 

 

 

Noch bessere Nachrichten erhielten die Konservativen in dieser Woche mit einer Umfrage von Ipsos Mori, die den Konservativen einen 10-Punkte-Vorsprung vor Labour einbrachte, mit 34 Prozent der Stimmen im Vergleich zu 24 Prozent für Jeremy Corbyns Partei. 

 

 

Die Liberaldemokraten sind mit 20 Prozent und die Brexit-Partei mit 9 Prozent vertreten. Warum hat sich die politische Landschaft Großbritanniens so schnell verändert?

 

 

Ich habe mich mit Wählern in Orpington, Südlondon, zugegebenermaßen ein konservativen Wahlkreis, unterhalten:

 

 

„Anfangs war ich mir mit Boris nicht sicher, denn obwohl er für London ein großartiger Bürgermeister war, war ich skeptisch, wie er als Premierminister auftreten würde, aber er hat mich überrascht. Er scheint sich wirklich entschlossen und SCHNELL zu bewegen! So weit so gut, Boris, mach weiter so! “, sagte Ian Mott, 59.

 

 

Ein anderer Wähler Keith Dart, 68, findet :„Endlich haben wir tatsächlich eine Regierung, die an den Brexit glaubt und die Ansichten der Menschen vertreten wird! Ich freue mich sehr über die großen Veränderungen, die Boris bisher vorgenommen hat. Die EU muss jetzt sicher wissen, dass wir am 31. Oktober raus sind, komme was will.“

 

 

„Obwohl ich einen Deal vorziehen würde, ist es jetzt sehr gut, dass wir wissen, dass wir definitiv gehen und als Geschäftsinhaber kann ich jetzt entsprechend planen“, erklärt auch der 41-jährige Carl Newman.

Allerdings sind sich nicht alle einig, wie die verärgerte Kandidatin der Grünen vor Ort, Karen Goulding, 29 zeigt

 

„Ich dachte, Johnson wäre eine Katastrophe und nichts, was er bisher getan hat, veranlasst mich, meine Meinung zu ändern …“

 

 

Die große Überraschung war weniger die politische Linie von Boris Johnson, die er bei seiner Wahl zum Premierminister sehr deutlich umrissen hat (und dessen Lieblingsfilm „Der Pate“ ist), sondern, dass er Menschen in seinem Umfeld dazu gebracht hat, seine Versprechen zu erfüllen. In einer politischen „Nacht der langen Messer“, wurde Theresa May zum Rücktritt gezwungen – unglaubliche 17 ihrer eigenen Minister waren gegen sie. ein einmaliger Vorgang seit mehr als 60 Jahren.

 

 

Zu seinen wichtigsten Beratern gehört nun Dominic Cummings, der gerne als  „The Darth Vader“ bezeichnet wird und der die sehr erfolgreiche Kampagne „Vote Leave“ durchgeführt hat. Cummings, ein wilder politischer Akteur im Hinterzimmer, ist dafür verantwortlich, dass sich alle Minister und Beamten auf die Umsetzung des Brexit konzentrieren. Alle von Johnson Ernannten sind Brexit-Befürworter, die keine Angst vor dem No-Deal-Szenario haben.

 

 

Die Politik des neuen Premiers sieht auch zusätzliche Mittel für innenpolitische Themen wie Gesundheit und Bildung vor. Zusätzlich fast zwei Milliarden Euro will er in das angeschlagene öffentliche Gesundheitssystem NHS  investieren.

 

 

Seine ganze Konzentration gilt aber weiterhin dem Austrittsdatum 31.Oktober. Die EU bleibt ihrerseits stur und sowohl Großbritannien als auch Brüssel starren jetzt auf den Lauf einer Waffe, und es bleibt abzuwarten, wer den Abzug drückt. Boris hat klargestellt, dass Großbritannien nicht als erstes blinzeln wird. Der neue Premierminister hat letzte Woche sogar eine spezielle „Brexit Countdown“ Uhr in die Downing Street geliefert bekommen!



Es ist Schnelligkeit, die die Brillanz von Boris und Cummings zeigt

Die derzeitige Regierungsstruktur hat sich mit der Einführung des sogenannten Daily Operations Committee geändert, das für die Überwachung der gesamten Vorbereitung der Regierung auf den Austritt sowie für einen möglichen No-Deal-Ausstieg verantwortlich ist. Das vielleicht wichtigste neue Gremium ist das Exit Strategy Committee, bekannt als XS, das zweimal pro Woche zusammentritt, vom Premierminister geleitet und als „Kriegskabinett“ bezeichnet wird. 

 

Es gibt auch ein rein wirtschaftspolitisches Forum namens Exit, Economy and Trade Committee (ETC), das vom Premierminister geleitet wird und regelmäßig zusammentritt. Diese neuen Strukturen verfügen über Milliarden Fördermitteln, die freigegeben werden, um Großbritannien auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Durch die Zustimmung in der Bevölkerung und die neuen Regierungsstrukturen hat Boris festen Boden unter den Füßen.

 


Auch der Auftritt Boris Johnsons gegen Jeremy Corbyn im Parlament beeindruckte: The Sun titelte: „Boris Johnson hat einen rasanten Start hingelegt, nachdem er Jeremy Corbyn bei seinem ersten Treffen im Parlament in Stücke zerrissen hat.

 

“ In der Tat hält nur ein Viertel der Öffentlichkeit den linksradikalen Jeremy Corbyn für „vertrauenswürdig“.

 

Darüber hinaus hat Großbritannien das erste mal seit Churchill wieder einen humorvollen Premier, der in Kontakt mit dem „kleinen Mann auf der Straße“ steht und der sich auch nicht scheut „heiße Eisen“ zur Sprache zu bringen. 

 

Im vergangenen Jahr sorgte er mit einer Bemerkung in seiner Kolumne im Daily Telegraph für Schnappatmung bei britischen Gutmenschen, als er Burkaträgerinnen mit Briefkästen verglich. Es sei absolut lächerlich, dass Frauen freiwillig herumlaufen wie Briefkästen und Studentinnen zu Vorlesungen auftauchen und aussehen, als hätten sie sich auf einen Banküberfall vorbereitet, schrieb er.

 

 

Er kann auch anzüglich: „Wenn Sie die Tories wählen, bekommt Ihre Frau größere Brüste und Ihre Chancen auf einen BMW3 steigen“, so Johnson, dem es nichts ausmacht, dass er für seine lockeren Äußerungen immer wieder heftig in die Kritik gerät.

 

 

„Mein Sprachstil wurde von der nicht geringen Autorität namens Arnold Schwarzenegger kritisiert. Es ist ein ein schwacher Moment, meine Freunde, dass meine rhetorischen Fähigkeiten von einem einsilbigen österreichischen Mischwesen aus Mensch und Maschine beurteilt werden, “ konterte der 55-jährige Premier ungerührt.

 


Es weht ein echtes Gefühl der Veränderung durch die Luft und der von der Mehrheit langersehnte Brexit ist zum Greifen nah – auch wenn viele das immer noch nicht wahrhaben wollen.



Ende