Donnerstag, 28. Mai 2020

Trump hat den Kampf gegen Twitter gewonnen



 

1. Nachrichten sind nur in den MMedien tröge
2. Potus hat den Vogel heute erlegt.


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 https://www.bazonline.ch/trump-hat-den-kampf-gegen-twitter-gewonnen-305381258768

Analyse zu Attacken gegen Social MediaTrump hat den Kampf gegen Twitter gewonnen

 

Dem US-Präsidenten ist es gelungen, Facebook und Twitter zu Helfershelfern und gleichzeitig Feinden seines Staates zu machen. Gebremst werden kann er vor den Wahlen nicht mehr. 

 



Dabei hätte Twitter klare Spielregeln, die nach dem russischen Hackerskandal von 2016 verschärft wurden und die Dorsey letztes Jahr vor dem Kongress versprochen hat, ohne politischen Rücksichten durchzusetzen. Die Grundregel ist einfach: Nutzer werden sanktioniert, wenn sie «andere gezielt belästigen oder dazu anstiften». 


Das exakt ist, was Trump immer häufiger tut, je näher die Wahlen rücken. 


Die letzte Attacke diese Woche war selbst für die Person Trump besonders gemein. Er unterstellte dem früheren republikanischen Abgeordneten und zum Trump-Kritiker avancierten Fernsehmoderator Joe Scarborough, 2001 an der Ermordung einer Mitarbeiterin beteiligt gewesen zu sein. 


Ihr Tod war damals polizeilich untersucht und auf ein Herzbeschwerden zurückgeführt worden. Die blanke Lüge ist offensichtlich, und müsste sanktioniert werden.



Twitter liess Trump gewähren, was ihn dazu ermunterte, seine Racheaktion auszuweiten, obwohl der Witwer der verstorbenen Frau Twitter eindringlich um die Entfernung der Tweets gebeten und beklagt hatte, dass Trump auf grausame Art alte Wunden aufreisse. Die Attacke verletzte das Regelwerk nicht, beschied Dorsey ungerührt, aber man «bedauere zutiefst die Schmerzen, die diese Aussagen (von Trump) der Familie zufügen». 


Das Megaphon von Trump ist zu gross



Statt die Attacken zu entfernen, griff Dorsey zu einem Trostpflaster. Er versah zwei andere Lügen-Tweets über angebliche Missbräuche mit der brieflichen Abstimmung mit einem korrigierenden Link auf einen CNN-Artikel. Das war zwar der erste Eingriff gegen den Präsidenten, aber ein halbherziger. Denn Twitter hatte früher solche Tweets der Staatspräsidenten von Brasilien und Venezuela entfernt, wie es sich gehörte.



Deshalb wird der Eingriff keine Wirkung haben. Erstens ist das Megafon von Trump zu gross geworden. Twitter kann es sich nicht mehr leisten, Tweets zu entfernen, weil er mit über 80 Millionen Anhängern mehr Beachtung, Umsatz und Gewinn generiert als jeder andere. Zweitens hat sich die bösartige Nachricht schon in Windeseile verbreitet, wenn Stunden später ein Hinweis angefügt wird. 


Das Zielpublikum, die Trump-Anhänger, sieht die Korrektur als Bestätigung dafür, dass die Techfirmen im Silicon Valley konservative Stimmen systematisch unterdrücken wollen.

 

 

Verantwortung noch immer nicht begriffen



Trump ist es gelungen, den Spiess gegen Twitter, Facebook und andere Plattformen umzudrehen und sie zu den Feinden des (seines) Staates zu machen, weil sie sich naiv und profitsüchtig hinter der 



Meinungsäusserungsfreiheit versteckten. Für die traditionellen Medien hat diese Freiheit klare Grenzen, die vor Gericht eingeklagt werden kann. Twitter (und Facebook) haben diese Verantwortung noch immer nicht voll begriffen. Sie sind zu Helfershelfern von Trump geworden.



Für die Wahlen 2020 ist es zu spät, diese Versäumnisse zu korrigieren. Trump hat den Kampf gegen die sozialen Medien voll eskaliert. Er kann nicht mehr gebremst werden. Nur ein massives politischer Eingriff in die Architektur der sozialen Netzwerke kann verhindern, dass sie zu «failed states» werden.

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Streit wird weiter angeheiztTrump droht Twitter mit Verfügung, Facebook-Chef übt Kritik

Nachdem zwei seiner Tweets mit Warnhinweisen versehen wurden, will der US-Präsident, Soziale Medien mit einer Verfügung dichtmachen. Auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg äussert sich.

 

 

Fraglich ist, ob Trump Twitter und andere Plattformen wirklich dicht machen wird.
Foto: Evan Vucci/Keystone


Auf Twitter liest sich Trumps Drohung martialisch. Der US-Präsident schrieb dort am Mittwoch, er könne sich vorstellen, Social-Media-Anbieter ganz zu schliessen oder zumindest stark zu regulieren, wenn diese das Recht auf freie Meinungsäusserung beschnitten (zur Analyse).
Seine Sprecherin Kayleigh McEnany verriet später auf einem Flug von Florida nach Washington mitreisenden Journalisten, der Präsident plane zeitnah einer Art Verfügung zu unterschreiben, die sich gegen Anbieter wie Twitter, Facebook und Google richten könne. Was genau darin geregelt werden soll, hat sie nicht verraten. Jedenfalls könne er das Dokument noch an diesem Donnerstag unterschreiben.


Republicans feel that Social Media Platforms totally silence conservatives voices. We will strongly regulate, or close them down, before we can ever allow this to happen. We saw what they attempted to do, and failed, in 2016. We can’t let a more sophisticated version of that....


Sprecherin McEnany nannte dafür denselben Grund, wie Trump in seinem Tweet: Republikaner hätten das Gefühl, dass «Social-Media-Plattformen die konservativen Stimmen völlig unterdrücken». Zutreffend ist allerdings vielmehr, dass einige Anbieter manche Beiträge und selten auch ganze Accounts der übelsten Verschwörungstheoretiker gelöscht haben. Davon waren bisher vermehrt Personen aus dem äusserst rechten Spektrum betroffen.



Präsident Trump reagierte mit seiner Drohung darauf, dass Twitter am Dienstag erstmals zwei seiner Tweets mit einem Warnhinweis versehen hatte. Nutzer, die auf den Hinweis klicken, gelangen auf eine von dem Unternehmen zusammengestellte Faktencheck-Seite. Trump hatte in den beiden beanstandeten Tweets fälschlicherweise behauptet, Briefwahl führe quasi automatisch zu Wahlbetrug. Darüber hat Twitter aufgeklärt, aber die Tweets nicht gelöscht. Trump hat die Behauptung seitdem noch weitere Male auf Twitter verbreitet.

 

 

Nonsens oder Durchsetzbar?



Twitter hatte Anfang Mai erklärt, eine seit März bestehende Regel zu Falschinformationen in Bezug auf das Coronavirus auch auf andere Themen auszuweiten. Davon war jetzt zum ersten Mal offenbar auch Trump betroffen.

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Caro Emerald - Stuck

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