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Ermittler vermuten ein »Millionengeschäft«
Tausende schwangere Russinnen reisen nach Argentinien
Allein am Donnerstag kamen 33 schwangere Russinnen mit demselben Flug in
Buenos Aires an. Mehr als 10.000 waren es im vergangenen Jahr. In
Argentinien geborene Kinder erhalten automatisch die dortige
Staatsbürgerschaft.
12.02.2023, 18.06 Uhr
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Flughafen von Buenos Aires: »Irgendwas ist komisch, wenn Schwangere in der 34. Woche kommen«
Foto: Agustin Marcarian / REUTERS
Nach der Einreise von Tausenden schwangeren Russinnen nach Argentinien
haben die Behörden Ermittlungen eingeleitet. Geprüft werde, ob ein
kriminelles Netzwerk hinter dem Geburtstourismus in das südamerikanische
Land stecke, berichtete die Zeitung »La Nación« am Samstag unter
Berufung auf Sicherheitskreise. Bei Hausdurchsuchungen im eleganten
Stadtteil Puerto Madero in Buenos Aires wurden demnach Computer, Mobiltelefone, Einreisedokumente und Bargeld sichergestellt.
Rund 10.500 Schwangere kamen demnach im vergangenen Jahr aus Russland
nach Argentinien, etwa 5800 von ihnen waren im letzten Drittel der
Schwangerschaft. In Argentinien geborene Kinder erhalten automatisch die
argentinische Staatsbürgerschaft, argentinische Medien vermuten, das
sei der wahre Grund für die Einreise. Als Eltern eines argentinischen
Kindes können die Paare aus Russland ebenfalls recht einfach die
Staatsangehörigkeit beantragen. Ein argentinischer Pass gilt als
attraktiv: Argentinische Staatsbürger können ohne Visum in mehr als 160
Länder reisen. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist die Einreise für russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in andere Länder, etwa in der EU, schwieriger geworden.
»Es gibt Ermittlungen, wer hinter diesen Banden steckt, die Männer
und Frauen hierherbringen. Das ist ein Millionengeschäft«, sagte die
Leiterin der argentinischen Einwanderungsbehörde, Florencia Carignano.
Website bietet »Erste Klasse«-Paket zur Einreise ab 15.000 Dollar an