Fast 40.000 Neuinfektionen binnen eines Tages, im Bundesschnitt eine 230er Inzidenz, in Bayern Werte zwischen 500 und 1100. Ist das der richtige Zeitpunkt, um einen Artikel über den erzieherischen Wert von Impfdurchbrüchen und milden Verläufen bei Prominenten zu schreiben? Ich glaube: Ja! Denn das Scheitern der Corona-Politik und das Versagen ihrer zentralen Akteure offenbart sich nirgendwo klarer als in den Versuchen, über medial gehypte Positivbeispiele die Impfbereitschaft zu erhören. Ein Gastbeitrag von Michael van Laack
Outing kannten wir bisher eigentlich nur im LGBTQ-Bereich. Mittlerweile aber scheint es die Pflicht jeder auch nur halbwegs als Person des öffentlichen Lebens geltenden Figur, seinen Impfstatus zu outen.
Outing von Ungeimpften ist ein Höllenritt
„Ich bin ungeimpft! Und das ist auch gut so, meine Damen und Herren!“ Für die Seite jener, die sich nicht gegen Covid-19 ff. impfen lassen wollen oder Impfungen gar grundsätzlich misstrauisch gegenüberstehen, sind solchen „Outings“ wertvoll. Denn sie sind selten. Zumeist outen sich prominente Ungeimpfte nicht, sondern werden geoutet. Wie z. B. neulich der Fußballer Joshua Kimmich. Gleich danach setzt in der Regel ein Shitstorm ein. Angeführt von Prominenz aus Politik, Sport Kirche und sonstiger „Kultur“.
Dennoch erhalten geoutete Ungeimpfte in ihrer Community schneller einen Heldenstatus als geoutete geimpfte Promis. Zum einen, weil sie seltener sind, zum anderen, weil Geimpften-Outings lediglich unspektakulär den Beweis für Konformität liefern. Der geoutete Ungeimpfte hingegen wird zu einem Volksschädling erklärt und irgendjemand fordert zumeist den jeweiligen Arbeitgeber zur Vertragskündigung auf, wie (unabhängig von der Frage des Impfstatus) mancher Schauspieler erfahren musste, der sich an #allesdichtmachen beteiligte.
Prominente haben ein positives Vorbild zu sein. Werbung dürfen sie nur für politisch korrekte Produkte machen; ihre Lieder, Filme, Show-Auftritte, Interviews oder gar Predigten sollten unabhängig von der Corona-Problematik keinerlei Kritik an den Regierenden enthalten. Es sei denn, sie beinhalten Forderungen nach einem sozialistischen System-Change. Denn dieser ist zwar aktuell noch nicht Regierungslinie, soll es aber bekanntlich bald werden.
Outing von Geimpften soll Impfmüde aufwecken
Jeder, der sich selbst für einen Promi hält oder aus welchen Gründen auch immer von den MSM als solcher betrachtet wird, hat in den vergangenen Monaten in Kameras oder Radiomikrofone den Satz gesprochen: „Ich bin geimpft. Und das ist auch gut so, meine Damen und Herren.“ Auch in den sozialen Netzwerken halten viele Politiker und andere Medienstars ihre Wähler und Fans seit Monaten über ihren Impfstatus auf dem Laufenden „So fühlte ich mich nach der ersten (zweiten) Impfung“, „Ich bin erleichtert und glücklich, denn durch einen kleinen Piecks bekomme ich mein Leben und meine Freiheit zurück.“, „Ich bleibe solidarisch und werde mir deshalb bald den Booster abholen!“.
Die solches schreiben (oder von ihren PR-Teams schreiben lassen), haben sich vermutlich tatsächlich aus Überzeugung impfen lassen, doch ihr Outing ist oft Kalkül. Das Streuen von Weihrauch in die Solidaritätsschale, um sich das Wohlwollen der eigenen Bubble zu sichern. Ganz gleich, ob man Politiker, Schauspieler oder Sänger ist. Die eigene Karriere kann nur in der Erfolgsspur bleiben, wenn man die Signale aussendet und jene Duftmarken setzt, die die Regierung und ihre Haus- und Hof-Journaille erwarten.
In diesen Tagen wichtig: Das Outing der geimpften Infizierten
Ganz egal ob der blauhaarige grünlackierte dunkelrote Rezo, Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, Ministerpräsident Kretschmer, DFB-Spieler Niklas Süle oder andere. Sie alle outen sich oder lassen sich outen, wenn sie sich entweder mit Corona infiziert haben, obwohl sie mehrfach geimpft sind oder auch nur in Quarantäne müssen, weil das Virus bei Geimpften in ihrem Umfeld durchgebrochen ist. Und die Medien tragen auch gleich Sorge dafür, dass solche Impfdurchbrüche in den Medien möglichst breit bekannt und diskutiert werden. Bei Massenimpfdurchbrüchen in Krankenhäusern oder Senioreneinrichtungen ist das nicht so. Da wird lediglich regional oder gar nur lokal auf kleiner Flamme berichtet. Vor allem das Thema Tod nach Impfdurchbruch ist beinahe ein Tabuthema.
Warum aber legen so viele Promis und die Medien Wert darauf, dass die eigentlich negative Information einer Erkrankung an Corona trotz des Impfwunder-Piecks so breitgetreten wird? Weil sich Politik, Medien wie auch die Geouteten selbst von Berichten über die milden Verläufe eine positive Wirkung versprechen. Solche Nachrichten sind Teil der Strategie, Impfunwillige zu überzeugen.
Deutschland, schau auf diese Vorbilder!
Auf der einen Seite Berichte über hohe Inzidenzen und das Massensterben Ungeimpfter auf den Intensivstationen (die genau Zahl verstorbener Geimpfter wird nicht veröffentlicht); auf der anderen Seite die Botschaft: Ja, es stimmt, worauf die bösen faschistischen Querdenker, Coronaleugner und Impffeinde in diesen Tagen redundant hinweisen: Viele Menschen erkranken auch nach einer zweiten Impfung an Corona.
Doch schaut auf Eure so infizierten politischen Vorbilder, auf Eure Helden aus Film, Fernsehen und Sport. Schaut auf Euren aufrechten und anständigen klima- gender- und migrantenfreundlichen Kardinal Marx. Sie alle haben ihre staatsbürgerliche Pflicht getan. Sie alle haben sich solidarisch impfen lassen, sie alle sind dennoch erkrankt. Doch sie alle bekommen höchstens noch einen Schnupfen statt Atemproblemen. Denn sie sind geimpft! Drum lasst Euch auch impfen. Oder wollt ihr elend verrecken an dieser Krankheit und – wenn ihr noch nicht im Rentenalter seid – dem Staat dadurch auf die Zukunft hin Steuerausfälle in Milliardenhöhe bescheren?
All diese Outings sollen auch persönliches Mitleid gerieren, dass sich für den ein oder anderen Promi vielleicht sogar finanziell auszahlt. Bei Bloggern, in dem sich die Summe der „Zuwendungen“ an sie erhöht. Bei Politiker, die ihre Führungsstärke trotz Krankheit beweisen können; bei Schauspielern, Musikern und Sportlern, denen der Solidaritätsakt nicht vergessen wird, was ihren Marktwert steigert.
Durchseuchung oder Impflicht – Alles dazwischen ist Spaltung
Ich bin geimpft und genesen und werde mich vermutlich auch noch ein drittes Mal impfen lassen. Schon deshalb, weil ich immer wieder Kontakt zu alten und kranken Menschen in meiner Umgebung habe. Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten: Durchseuchung oder Impfpflicht, wenn eine dauerhafte Spaltung der Gesellschaft noch verhindert werden soll. Möglicherweise regelt die Natur die Durchseuchung in diesen Herbst- und Winterwochen selbst.
Die Entscheidung zur Impfung aber habe ich frei getroffen. Nach einer gründlich Güterabwägung und nicht, weil mir irgendein Hansel aus Politik oder TV als Vorbild dienend den Weg gewiesen hat. All diese Outings halte ich für unnütz, teilweise sogar schäbig. Schäbig deshalb, weil immer mehr Menschen ihre in anderen Bereichen gewonnene (oder ihnen verliehene) Prominenz nutzen, um in zutiefst die eigene Person betreffende Entscheidungen leitend einzugreifen. Das haben wir in Deutschland in den vergangenen 120 Jahren schon dreimal gesehen. Es hat nie ein gutes Ende genommen und wird das auch beim vierten Mal nicht tun. Große Zeiten…
(Der Beitrag erschien zuerst bei „Wissenbloggt“)
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Nachwort von David Berger: Natürliche Durchseuchung statt Zwangsimpfung!
PP hat sich während der gesamten Corona-Krise dadurch ausgezeichnet, dass immer verschiedene Positionen zu Wort kamen – und das ohne Verteufelung der anderen Position. Die Einschätzungen der Situation, wie sie von Michael van Laack kamen, waren stets deutlich unterschieden von den meinigen. Das hat unserem gegenseitigen Respekt nie Abbruch getan. Und so wurde bei PP deutlich: der immer größere Riss durch die Gesellschaft, der emotionale und argumentative, meist virtuell ausgetragene Bürgerkrieg ist vermeidbar.
Natürliches Immunisieren fast unmöglich?
In diesem Sinne ist es mir eine Freude, wieder einmal Michael van Laack hier mit einem klug argumentierenden Artikel zu Wort kommen zu lassen. Auch wenn ich die Conclusio nur teilweise mittragen kann:
- Eine Zwangsimpfung wäre zwar die ehrlichste Maßnahme eines Staates, für den die Grundrechte ohnehin als Privilegien gelten, die er je nach Lust und Laune nur denen gewährt, die sich ohne zu Mucken dem totalitären Regime gegenüber gehorsam zeigen. Rechtstaatlich gesehen und als Signal für den endgültigen Abschied von dem in unserer Verfassung entworfenen Ideal und einer liberal-offenen Gesellschaft wäre sie freilich eine Katastrophe, die dem Jahr 1933 ähnlich wäre. Aber seitdem der neue Faschismus als „Antifa“ mit dem Geschrei „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ mehr oder weniger zur vulgären Merkeljugend wurde, scheint das nur noch wenige wirklich zu stören.
- Die Durchseuchung dagegen halte ich für die praktikabelste und für alle schonendste Lösung. Doch diese lässt sich äußerst schwer an. Ich bemühe mich – ähnlich wie zahlreiche andere gesunde Ungeimpfte – redlich und mit harten Bandagen seit Monaten um eine natürliche Immunisierung (freilich ohne die seit meiner Kindheit selbstverständliche Hygienemaßnahmen zu unterlassen). Doch die Zahl der tatsächlich mit Covid Ansteckenden und das Risiko sich damit anzustecken, scheinen so gering zu sein, dass man schon enormes Glück haben muss, um einer der Neuinfizierten zu sein (sofern man nicht mit Johnson&Johnson und evtl. auch weiteren bei uns bis zum Ende des Jahres zugelassenen „Impfstoffen“ geimpft ist).
Drosten und die Impf-Junkies als hyperchondrisierende, humane Versuchslabore
Doch die Signale, die von Drosten u.a. derzeit in Deutschland ausgerufen werden, gehen in die schlechteste aller Richtungen: Die komplette Versklavung der Bevölkerung in einer totalitären Gesundheitsdiktatur lässt bei den wahren „Covidioten“ die Höschen feucht werden und bei der Pharmaindustrie die Champagnerkorken knallen.
Das Idealziel, das Drosten und die Seinen anstreben, müsse neben der plandemisch in ganz Deutschland eingeführten 2G-Regel, vorerst „eine dreifach komplett durchgeimpfte Bevölkerung“ sein (Beleg). Dass man in Wirklichkeit schon längst geplant hat, ein ganzes Land zu Impf-Junkies zu machen, ahnt jeder, der die letzten Monate aufmerksam und ideologiefrei beobachtet hat, freilich zurecht. Hyperchondrisierende humane Versuchslabore, die sich jedes Jahr gleich mehrmals Substanzen in den Körper spritzen lassen, deren Langzeitwirkungen völlig ungewiss sind, deren weitgehendes Versagen gegen eine Infektion mit Corona ebenso gewiss ist. Große Zeiten, lieber Michael …
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